Gott ist Schöpfer und Erhalter des Lebens!

Als ich mich gestern morgen an meinen Computer setzte, um die Predigt zu schreiben, verschwamm auf einmal alles vor meinen Augen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Computer auszuschalten und mich kurz hinzulegen und die Augen zuzumachen.

Zuerst war ich gefrustet und verstand das überhaupt nicht. Ich merkte, wie Panik in mir aufstieg. Wie soll ich denn jetzt meine Predigt schreiben, wenn mir alles vor den Augen verschwimmt?

Dann dachte ich, daß ist wie bei unserem Thema: Gott als Schöpfer und Erhalter des Lebens in den Blick kriegen. Das geht nur, wenn wir klar sehen und dafür müßten wir jetzt eigentlich raus aus der Stadt und hinein in die Natur, weg von den Häuserschluchten und hin in die Wälder um das klar und deutlich und nicht nur verschwommen in den Blick zu kriegen, daß Gott wirklich der Schöpfer ist. Als wir 1994 und 1995 mit einigen aus der Gemeinde zur Freizeit auf dem Forggenhof im Allgäu waren, da war das eigentlich ganz leicht, Gott als den Schöpfer in den Blick zu kriegen. Überall konnte man seine Handschrift lesen. Klar und deutlich spiegelte diese wunderschöne Natur, mit den Bergen und Seen, den Wäldern und Blumen förmlich den Schöpfer wieder.

Doch hier und jetzt kriegen wir den Schöpfer nur verschwommen in den Blick. Es ist schwierig für uns Großstadtmenschen zwischen all den Häuserschluchten noch den Schöpfer zu finden. Hier sehen wir auf Schritt und Tritt die Werke der Menschen. Damit wir den Schöpfer nicht nur verschwommen wahrnehmen, sondern klar und deutlich erkennen können, müßten wir tatsächlich raus in die Natur, in den Wald, zu den Blumen und Tieren, zu den Seen und Bergen. Das müßten wir jetzt sehen, daß müßten wir jetzt riechen, daß müßten wir jetzt fühlen, wie sich Tau auf Blättern anfühlt, wie ein Spinnennetz Sonnenstrahlen reflektiert, wie Heu riecht und wie Blumen duften, wie bunt und vielfältig das alles ist, die Tierwelt und die Pflanzen, die Blumen und die Landschaften und auch die Menschen.

Den Schöpfer nehmen wir nur noch ganz verschwommen wahr. Es ist schwierig geworden ihn überhaupt noch zu entdecken. Denn wir Menschen wissen soviel. Wir wissen, daß nicht der Klapperstorch die Babys bringt und wir meinen zu wissen, daß der Mensch sich selbst im Laufe von Jahrmillionen Jahren aus einem Einzeller zum Homo Sapiens entwickelt hat. Wir wissen auch, wie man mittlerweile ein Schaf nach vielen Versuchen klonen kann und in den USA meint ein Gen-wissenschaftler sogar zu wissen, wie man einen Menschen klonen kann. In unserer Welt ist es schwierig geworden, den Schöpfer klar und deutlich zu erkennen.

Dabei bekennen wir als Christen im apstolischen Glaubensbekenntnis aus dem 5. Jhd. nach wie vor und ganz egal aus welcher Kirche wir auch kommen: "Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde." (Aus dem 5.Jahrhundert / Übersetzung für die Kirchen des deutschen Sprachgebietes 1970)

Doch auch wenn wir Gott vollmundig als den Schöpfer bekennen, haben wir in Wahrheit oft nur ein verschwommenes Bild von ihm und lassen uns den Blick sehr schnell vernebeln. Darwin und die Evolutionstheorie haben uns doch gezeigt, woher wir kommen? Und seitdem wagen wir es als Christen nicht mehr so vollmundig vom Schöpfer zu reden. Die Gentechnik hat noch einen draufgesetzt und uns gezeigt, daß der Mensch soagr Leben im Labor produzieren kann.

Nein, wir können es nicht beweisen - heute schwerer denn je - das Gott der Schöpfer ist. Wir können fragen, was denn vor dem Urknall war, wer das Leben angestoßen hat und was vor allem war. Aber wir können Gott als den Schöpfer nicht beweisen. Wir könnten vielleicht Indizienbeweise liefern, aber wir haben kein hieb und stichfestes Alibi mehr in der Hand, daß ein Gott diese Welt geschaffen hat.

Wir haben nur den Glauben. Hebräer 11, Vers 3: Weil wir an Gott glauben, wissen wir, daß die ganze Welt durch sein Wort geschaffen wurde; daß alles, was wir sehen, aus dem Nichts entstanden ist. Die Natur, die Welt und die Schöpfung lassen uns nach dem Woher fragen, nach dem Warum und Wozu. Aber nur durch den Glauben können wir wirklich erkennen, daß Gott das alles geschaffen hat. Unser menschlicher Verstand allein reicht dafür nicht aus, um Gott als den Schöpfer des Himmels und der Erde zu erkennen und. Die Natur deutet auf Gott hin. Aber sie kann ihn uns nicht beweisen und schon gar nicht zeigen. Der aufgeklärte Mensch des ausgehenden 20. Jahrhunderts wird in aller Regel durch einen Waldspaziergang nicht zum Glauben an den lebendigen Gott und Schöpfer finden. Er findet scheinbar eher zum Glauben, daß der Baum sein Bruder ist, verwechselt die Schöpfung mit dem Schöpfer und einen Spaziergang in der Natur mit einem Gottesdienst.

Nur durch den Glauben können wir erkennen, daß Gott das alles in Szene gesetzt hat, daß er dahinter steht, daß er der Schöpfer ist. Ohne den Glauben an den Erlöser ist es heute schwierig geworden an den Schöpfer zu glauben. Ohne den Glauben an den Erlöser werden wir die Schöpfung mit dem Schöpfer verwechseln. Nur durch den Glauben wird der Blick klar und deutlich. Ohne den Glauben an den den gekreuzigten und auferstanden Jesus können wir den Schöpfer nur verschwommen erkennen.

Damit wir ihn als den Schöpfer und Erhalter des Lebens klar und deutlich erkennen können, müssen wir jetzt eine Grundsatzentscheidung treffen: Verlassen wir uns auf das geschriebene Wort Gottes oder auf die vielen klugen menschlichen Ansichten oder Meinungen? Wem schenken wir Glauben?

Ich kann jetzt und hier nur das weitergeben, was die Bibel sagt! Mehr habe ich nicht in der Hand! Das kann man glauben oder nicht!

Die Bibel beginnt mit dem Satz, 1. Mose 1, 1: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Genauso sagen wir es ja auch im Glaubensbekenntnis.

Gott hat alles geschaffen, alles im Himmel und auf der Erde. In Kolosser 1, Verse 15 bis 17 wird uns dieses "alles" näher erklärt und wir erleben dabei noch eine Überraschung: Christus ist das Abbild seines Vaters; in ihm wird der unsichtbare Gott für uns sichtbar. Vor Beginn der Schöpfung war er da. Durch ihn ist alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist, alles Sichtbare und Unsichtbare, alle Königreiche und Mächte, alle Herrscher und Gewalten. Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Denn Christus war vor allem anderen; und nur durch ihn besteht alles.

Der Himmel steht also für die unsichtbare Welt, für die Engel und alles das, was wir mit unseren Augen und Sinnen jetzt noch nicht wahrnehmen können.

Und dann kommt die große Überraschung: Paulus stellt uns Jesus hier nicht nur als unseren Erlöser vor, sondern auch als den Schöpfer Himmels und der Erden. Er war also mit dabei, bei diesen ersten 7 Worten der Bibel, als Gott den Anfang bestimmte, den Anfang der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Als Gott Himmel und Erde schuf, war es der dreieinige Gott, der alles in Szene setzte. Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Das diese Welt entstand, war Gottes freie Entscheidung! Gott hat alles aus dem Nichts geschaffen. Gen 1, 1 - 5: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war noch leer und öde, Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser, und über den Fluten schwebte Gottes Geist. Da sprach Gott: »Licht entstehe!«, und das Licht strahlte auf. Und Gott sah das Licht an: Es war gut. Dann trennte Gott das Licht von der Dunkelheit und nannte das Licht Tag, die Dunkelheit Nacht. Es wurde Abend und wieder Morgen: der erste Tag.

Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es, und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.

Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es. Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, daß es gut war. Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es. Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, daß es gut war. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag.

Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne. Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten, über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, daß es gut war. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: vierter Tag.

Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen, und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, daß es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und bevölkert das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: fünfter Tag.

Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, daß es gut war. Dann sprach Gott: Laßt uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge. Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.

Gott hat alles aus dem Nichts geschaffen, allein durch sein Wort. Er sprach und es war da. Das Licht am ersten Tag. Die Atmosphäre am zweiten, das Festland und die Pflanzen und Bäume am dritten, Sonne, Mond und Sterne am vierten, die Vögel und Wassertiere am fünften, die Landtiere und den Menschen am sechsten Tag. Am siebten Tag ruhte sich Gott aus von seinem vollendeten Schöpfungswerk.

Aus dem Nichts und allein durch sein Wort hat Gott alles geschaffen. Er allein bestimmte den Anfang und er allein bestimmt das Ende. Die von Gott geschaffene Welt stand nicht vom ersten Augenblick als fertiges Ganzes da. Er ließ eins nach dem anderen werden in bestimmter Ordnung, planmäßig, von Stufe zu Stufe und in abgemessener Zeit. Gott gab allem Geschaffenen seinen eigenen Charakter und Namen. Er schuf keinen Einheitsbrei, sondern war als Schöpfer kreativ. Er liebt es bunt und vielfältig.

Mit der Welt schuf Gott auch die Zeit. Für Gott gibt es keine Zeit. Er ist ewig, ohne Anfang ohne Ende. Er ist der Schöpfer der Zeit. Er hat die Zeit erfunden. Für ihn spielt die Zeit keine Rolle. Er ist ewig!

Nachdem Gott alles geschaffen hat, hat er sich aber nicht von seiner Schöpfung abgesetzt und zur Ruhe gesetzt. Durch ihn wird alles zusammengehalten und am Leben erhalten. Er ist nicht nur der Schöpfer, sondern auch der Erhalter des Lebens.

Gott hat alles geschaffen. Hinter der Schöpfung steht der Schöpfer! Und er steht nicht nur dahinter. Er steht auch dafür ein. In Jesus hat er sogar Blut für seine Geschöpfe fließen lassen. Gott steht zu dieser Welt, mit der wir als Menschen so leichtfertig umgehen. Gott liebt seine Schöpfung und er leidet daran, daß wir dabei sind, sie zu zerstören.

Als Hiob sich ungerecht behandelt fühlt, beginnt er mit Gott zu diskuieren, über Recht und Gerechtigkeit und Gott antwortet darauf, indem er Hiob fragt, Hiob 38, 1 - 12: Dann ergriff der HERR selbst das Wort und antwortete Ijob aus dem Sturm heraus. Er sagte zu ihm: »Wer bist du, daß du meinen Plan anzweifelst, von Dingen redest, die du nicht verstehst? Nun gut! Steh auf und zeige dich als Mann! Ich will dich fragen, gib du mir Bescheid! Wo warst du denn, als ich die Erde machte? Wenn du es weißt, dann sage es mir doch! Wer hat bestimmt, wie groß sie werden sollte? Wer hat das mit der Meßschnur festgelegt? Du weißt doch alles! Oder etwa nicht? Auf welchem Sockel stehen ihre Pfeiler? Wer hat den Grundstein ihres Baus gelegt?

Und so fragt Gott ihn 4 Kapitel lang, bis Hiob schließlich kleinlaut zugibt, Hiob 42, 1 - 5: »Ich weiß jetzt, daß dir nichts unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus. Du fragst, warum ich deinen Plan anzweifle und rede ohne Wissen und Verstand. In meinem Unverstand hab ich geredet

von Dingen, die mein Denken übersteigen. Du hast mich aufgefordert, zuzuhören und dann auf deine Fragen zu erwidern. Ich kannte dich ja nur vom Hörensagen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut. Ich schäme mich für alles, was ich sagte; in Staub und Asche nehm ich es zurück.«

Es ist heilsam für uns Gott als den Schöpfer in den Blick zu kriegen, als den, der alles ins Leben rief, als den, der alles erhält, als den, der alles in Händen hält. Nein, wir können mit Gott nicht wie mit unseres Gleichen umgehen. Er ist der Schöpfer und wir sind seine Geschöpfe. Wir sind der Ton und er ist der Töpfer. Was nehmen wir uns heraus, Gott etwas vorschreiben zu wollen? Wer sind wir, im Vergleich mit Gott?

Wir stehen nicht mit ihm auf einer Ebene. Wir sind ihm nicht ebenbürtig. Wir sind nicht gleichberechtigt. Wir sind nicht seine Partner. Wir sind seine Geschöpfe. Der Himmel und die Himmel der Himmel fassen ihn nicht (2. Chronik 2, 5). Gott ist unendlich viel größer und mächtiger!

Wie können wir nur denken, daß der, der alles ins Leben rief, sich von dieser Erde verabschiedet hat, den Überblick verloren hat oder uns jemals aus dem Auge verlieren könnte. Gott weiß doch sogar, wieviele Haare jeder von uns auf seinem Kopf hat - bei manchen ist das Zählen natürlich nicht ganz so schwieirig, wie bei anderen - wie könnte er uns da jemals vergessen?

Im 139 Psalm wird uns gesagt, daß jeder einzelne Mensch nicht nur in einer Erbfolge steht und Kind seiner Eltern, Großeltern und Urgroßeltern ist, nicht nur das Ergebnis eines biologischen Ablaufs, sondern von Gott geschaffen und gewollt. Jeder, der hier sitzt ist von Gott geschaffen und gewollt. Bevor unsere Eltern an uns dachten, bevor ein Mensch uns sah, hat Gott uns längst gesehen und uns durch sein Wort ins Leben gerufen. Wir sind ein Gedanke Gottes. Wir sind sein Werk!

Wenn wir bekennen, daß Gott der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, sagen wir damit auch, daß er uns selbst geschaffen und gewollt hat. Wir wurden von unseren Vätern gezeugt und von unseren Müttern geboren. Aber wir sind von Gott geschaffen. Seinem Ja verdanken wir unser Leben!

Nichts und niemand in dieser Welt ist das Produkt eines Zufalls! Am Anfang steht Gott und er steht am Ende. Und durch ihn wird alles zusammengehalten. Wenn Gott seine Hand von seiner Schöpfung abzieht, wird sie vergehen. Die Welt ist nicht nur durch ihn geschaffen. Sie besteht durch ihn. Er erhält sie am Leben. Und er sorgt für seine Schöpfung, Psalm 145, Verse 15 - 16: Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit. Du öffnest deine Hand und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen. Nach der Sintflut verspricht Gott Noah stellvertretend für alle Menschen, 1. Mose 8, 22: So lange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Gott läßt seitdem seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen und Gerechte und Ungerechte (Matthäus 5, 45). Als Zeichen seines Bundes und als Erinnerung an sein Versprechenen, setzte Gott den Regenbogen. (1. Mose 9, 13 - 15: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.)

Gott überläßt diese Welt nicht sich selbst. Er erhält sie und er sorgt für sie. Und er vergißt auch dich und mich nicht. So hat Jesus uns eingeladen, uns nicht mit Sorgen zu belasten, sondern dem Schöpfer und Vater zu vertrauen, daß er uns mit allem versorgt, was wir zum Leben brauchen (Matthäus 6, 31 - 34). Dabei sagt Jesus sehr deutlich, daß unsere Tage auf dieser Erde nicht auf Rosen gebettet sein werden, sondern jeder Tag voller Mühe und Plage ist. Denn wir leben nicht nur in einer von Gott geschaffenen und durch ihn erhaltenen Welt, sondern auch in einer vom Sündenfall angeschlagenen und durch die Sünde gekennzeichneten Welt. Wir leiden in dieser Welt nicht an der guten Schöpfung Gottes, sondern daran, daß wir den Schöpfer nicht anerkennen und uns als Menschen selbst zu Göttern aufspielen. Durch unsere Sünde und nicht durch Gott kam die Plage und Mühsal in diese Welt, 1. Mose 3, 16 - 19: Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen. Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln läßt er dir wachsen, und die Pflanzen des Feldes mußt du essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub mußt du zurück.

Durch den Glauben an Jesus werden wir zwar von unserer Schuld und Sünde befreit, aber wir haben weiterhin auf dieser durch die Sünde angeschlagenen Erde zu leben. Diese Mühlsal bleibt auch uns Christen nicht erspart. Als Christen müssen wir uns nicht mehr von den Sorgen auffressen lassen, weil wir wissen, daß Gott sich um uns sorgt und für alles sorgt, was wir zum Leben brauchen. Gott hat uns geschaffen und er gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen. (1. Petrus 5, 7: Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch). Deshalb werden wir als Christen überall in den Briefen dazu aufgefordert, dankbar und zufrieden zu sein, 1. Thessalonicher 5, 18: Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.

Gott hat alles geschaffen und Gott hat mich geschaffen. Alles ist dazu bestimmt, Gott anzuerkennen und anzubeten. Wir sind nicht nur durch ihn geschaffen. Wir sind auch für ihn geschaffen. Wir sind sein Werk und wir gehören ihm. Gott kümmert sich um seine ganze Schöpfung und Gott kümmert sich auch um mich. Ich bin nicht ein Produkt des Zufalls und ich bin auch keinem blinden Schicksal ausgeliefert. Ich bin von Gott gewollt, von ihm und für ihn geschaffen. Der Sinn meines Lebens besteht als Geschöpf also darin, für meinen Schöpfer da zu sein und ihn allein anzubeten und seinen Willen zu erfüllen. Er sorgt für mich und er versorgt mich tagtäglich mit allem, was ich zum Leben brauche

Alles, was gut und vollkommen ist, das kommt von Gott, dem Vater des Lichts (Jakobus 1, 17). Wir kriegen Gott als den Schöpfer und Erhalter des Lebens in den Blick, wenn wir nicht bei den Gaben stehen bleiben, sondern darin zugleich auch immer den Geber aller guten Gaben sehen. Jedes Essen, jeder Mensch, jede Blume, jedes Tier, der strahlend blaue Himmel und auch die Regenwolken, alles, was unser Leben ausmacht, auch das, was unser Menschsein ausmacht, unser Körper, unsere Kreativität, unsere Vielfalt, unser Schaffensdrang, trägt seinen Absender: Vom Chef der Welt persönlich zugestellt! Wenn durch die Gaben der Schöpfer vor unseren Augen verschwimmt, werden wir auch in unserem Leben anfangen zu schwimmen, fangen an uns zu vergleichen und beginnen neidisch auf die Gaben der anderen zu schauen, werden unzufrieden, wollen etwas besonderes und besseres sein. Dabei sind wir vom Schöpfer bestens ausgestattet worden, mit einem einzigartigen Wunderwerk von Körper in einer voller Weisheit geschaffenen und trotz unserer menschlichen Eingriffe mmer noch gut funktionierenden Welt. Zusätzlich hat Gott uns einen freien Willen geschenkt. Wir sind von Gott nicht wie ein Computer programmiert. Gott hat uns als sein Gegenüber geschaffen, als Menschen, die ihn als Schöpfer und Herrn anerkennen oder ablehnen können, die sich entscheiden können, zufrieden und dankbar mit dem zu leben, was Gott uns gibt, oder die gegen den Schöpfer rebellieren, unzufrieden sind, immer mehr wollen und immer das, was andere haben. Gott hat alles so geschaffen, daß wir tatsächlich zufrieden und dankbar leben könnten, wenn wir unserer Bestimmung entsprechen, Gott als den Herrn unseres Lebens anzuerkennen und uns darauf verlassen, daß er als Schöpfer den Überblick über seine Schöpfung hat, daß er auch mein Leben überblickt und daß er mich niemals zu kurz kommen läßt.

Durch sein Wort wurde die ganze Welt aus Nichts geschaffen und ich soll mich auf sein Wort nicht verlassen können: Psalm 55, 23: »Wirf deine Last ab, übergib sie dem HERRN; er selber wird sich um dich kümmern! Niemals läßt er die im Stich, die ihm die Treue halten.«

Philipper 4, 6: Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn. Tut es mit Dank für das, was er euch geschenkt hat.



Krefeld, den 1. Februar 1998
Pastor Siegfried Ochs



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