Letztens konnte man einen interessanten Artikel in der Westdeutschen Zeitung finden: "Julius Caesar will Bonn erobern!" Im Untertitel machte die WZ deutlich, daß es sich dabei keineswegs um einen verfrühten Aprilscherz handelt, sondern um einen wirklichen CDU-Abgeordneten aus dem Lippe-Kreis, der tatsächlich Julius Caesar heißt und als Bundestagskandidat für die CDU antritt.
Die Bundestagswahl im September, merkte die WZ zum Schluß an, wird für die Historiker darüber entscheiden, ob sie die Geschichte von Julius Caesar umschreiben müssen.
Namen dienen heute zur Bezeichnung und Unterscheidung von Personen oder Gegenständen. Schwierig wird es, wenn zwei den gleichen Namen haben und es sich dabei ausgerechnet um Julius Caesar handelt.
In der Bibel ist der Name mehr als nur ein Rufmittel. Darum hat er eine größere Bedeutung als bei uns. Der Name, den Eltern ihrem Kind geben, sagt etwas über die Erwartung aus, die sie in das Kind setzen, oder er drückt eine Gemütsbewegung aus. Häufig sind Namen, die eine Beziehung zu Gott ausdrücken.
In biblischer Zeit war ein Name also nicht nur Schall und Rauch. Er war wie eine Personenbeschreibung und sagte sehr viel über das Wesen eines Menschen aus.
Heute ist das ganz anders. Keiner würde aufgrund eines Namens auf das Wesen des jeweiligen Menschen schließen. Und das ist ja auch gut so. Sonst wäre es schlecht um mich bestellt; denn nur, weil ich Ochs heiße, muß ich ja noch längst keiner sein!
Aber wie gesagt: In der Bibel spielen die Namen eine ganz wichtige Rolle. Nicht nur bei den Menschen, sondern auch und vor allem bei Gott selbst. Die Namen Gottes, die wir in der Bibel finden, sind nicht nur sein Personalausweis, seine Identifikation, sondern zugleich auch Beschreibung seines Wesens und Charakters.
Wir finden in der Bibel über 600 verschiedene Namen und Beschreibungen für Gott, Jesus und den Heiligen Geist. Diese Namen wurden ihm nicht von Menschen gegeben, sondern Gott selbst hat sich mit diesen Namen den Menschen vorgestellt und uns damit nicht nur gesagt, wie er heißt und wie wir ihn ansprechen können, sondern vor allem auch, wie er ist und wie er handelt.
Die Namen, mit denen Gott sich in der Bibel vorstellt, dienen zum einen dazu, daß wir den lebendigen Gott nicht mit anderen, falschen und selbstgemachten Göttern verwechseln. Sie sind sein Personalausweis, so daß es für Bibelleser unmöglich ist, den einzigen wirklichen und lebendigen Gott mit anderen Göttern zu verwechseln. Nur, wer die Bibel nicht kennt, kann sagen, daß es doch völlig egal ist, wie wir Gott nennen: Ob Jahwe oder Allah, ob Buddha oder Manitu. Der Gott der Bibel stellt sich mit seinem Namen vor und nirgendwo lesen wir, daß es ihm egal ist, wie wir ihn nennen oder ansprechen. Ganz im Gegenteil. Apostelgeschichte 4, 12 zum Beispiel: Jesus Christus und sonst niemand kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekanntgemacht, durch den wir gerettet werden könnten.
In der Bibel ist der Name gleichbedeutend mit der Person. Deshalb heißt es im 2. Gebot: "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen." Und in der 1. Bitte des Vaterunsers lehrt Jesus uns zu beten: "Geheiligt werde dein Name!"
Es gibt ein herrliches Anspiel! Dort betet jemand gedankenlos das Vaterunser herunter. Plötzlich antwortet Gott in dem Stück und sagt: "Ja?" Der Beter fährt fort und sagt: "Unterbrich mich nicht, ich bete." Und Gott sagt: "Aber du hast mich doch gerufen!"
Genau das meint diese Bitte des Vaterunsers: "Geheiligt werde dein Name!". Darum geht es auch beim 2. Gebot, daß wir Gott ernst nehmen, daß wir nicht einfach gedankenlos den Namen Gottes im Mund führen, sondern in dem Bewußtsein leben, daß Gott wirklich unser Gegenüber ist und so beten, daß es zu einem wirklichen Gespräch zwischen uns und dem allmächtigen Gott kommt, dessen Name heilig ist, und der von uns ernst genommen werden will. Sehr salopp formuliert kann man sagen: Diese Bitte des Vaterunsers bedeutet, daß wir Gott für voll nehmen. Sein Name ist heilig. Sein Name ist herrlich. Sein Name ist groß und wunderbar. Aber er will, daß wir ihn auch in unserem Leben ernst nehmen. Wer darum betet, daß der Name Gottes geheiligt wird, bittet darum, daß sein eigenes Leben ganz von dieser Heiligkeit Gottes durchdrungen und geprägt wird. Es ist das Gebet der Hingabe an den lebendigen Gott. Es ist das Gebet des Jesaja. Nachdem er im Tempel beim alltäglichen Gebet von der Heiligkeit Gottes erschüttert wird und seine eigene Schuld und Sünde erkennt, die Vergebung Gottes erfährt und annimmt, kann er auf die Frage Gottes: "Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?" nur noch antworten: "Hier bin ich! = Geheiligt werde dein Name!"
Und es ist auch die Antwort des zweifelnden Thomas, nachdem Jesus ihm als Auferstandener begegnet ist und ihn einlädt, seine Wundmale zu berühren, um sich so davon zu überzeugen, daß er wirklich von den Toten auferstanden ist. Alles, was Thomas sagen kann, ist: "Mein Herr und mein Gott! = Geheiligt werde dein Name!"
Wenn wir in der Bibel lesen, daß wir Gottes Namen nicht mißbrauchen, sondern heiligen sollen, geht es immer zugleich um Gott selbst. Der Name steht in der Bibel für die Person. Das wird auch deutlich, wenn Jesus in den Abschiedsreden des Johannesevangeliums darauf hinweist - z.B. Johannes 16, 23 bis 24 - daß Gott uns alles geben wird, was wir in seinem Namen erbitten werden. Es geht nicht darum, den Namen 'Jesus' wie eine magische Beschwörungsformel zu gebrauchen. Wir können ja sowieso nur durch Jesus zu Gott kommen, durch seinen Kreuzestod. Jesus ist der einzige Weg zum lebendigen Gott. Wenn Jesus uns jetzt dazu einlädt, von Gott etwas in seinem Namen zu erbitten, werden wir dazu aufgefordert, so zu beten, wie Jesus es getan hätte, in seinem Sinn und seinem Willen entsprechend. Der Name steht für die Person. Beten im Namen Jesu heißt beten wie Jesus, in seinem Sinn, in seinem Auftrag und in der Autorität, die er uns damit verleiht. Bevor wir in seinem Namen beten können, müssen wir erst einmal wissen, was er will, was ein Gebet in seinem Sinne ist und was er von uns in dieser oder jener Situation erwartet.
Vielleicht spüren wir hier, daß Beten viel mehr ist, als nur Worte zu machen und etwas zu sagen, daß Beten auch Schweigen und Fragen bedeutet, Hinhören und Zuhören auf das, was Gott uns zeigt und sagt. Der Name steht für die Person in der Bibel. Deshalb geht es beim Beten nicht in erster Linie darum, Gott unsere Anliegen mitzuteilen, sondern in eine intensive Beziehung einzutreten, ihn immer besser kennenzulernen und so auch zu erkennen, was er von uns will und wie wir das in unserem Leben umsetzen können, was er sich für uns wünscht.
Jemanden kennen und mit jemanden leben ist bekanntlicherweise zweierlei. Nur weil man den Namen eines Menschen kennt, kennt man noch nicht zwangsläufig auch die Person selbst. Gott möchte, daß wir ihn nicht nur flüchtig kennen. Er sehnt sich danach, daß wir mit ihm leben und ihn wirklich kennenlernen, wie er ist, immer mehr und immer besser. Allein die Fülle der verschiedenen Namen Gottes in der Bibel - über 600 für Gott, Jesus und den Heiligen Geist - machen schon deutlich, daß wir ihn hier nur ansatzweise und bruchstückhaft kennenlernen können und daß - egal wie lange wir schon Gott kennen - dieses Leben nicht ausreicht, ihn ganz und gar zu erkennen und zu erfassen, seine Größe und Macht, seine Herrlichkeit und Heiligkeit, seine Liebe und Barmherzigkeit, seine Schönheit und Weisheit. Bei einem Menschen mag es vorkommen, daß wir sagen, wir kennen ihn und wir kennen ihn auch wirklich und wissen, wer und wie er ist. Von Gott werden wir das in diesem Leben niemals sagen können, weil er so unendlich groß, so unvorstellbar reich und so unermeßlich ist, daß wir in diesem Leben niemals damit fertig werden ihn kennenzulernen. Und er sehnt sich danach, daß wir ihn immer besser kennenlernen, ihn immer besser verstehen lernen und in seiner Nähe und Gegenwart beginnen, unser Leben anders zu sehen und zu leben, gelassener, vertrauensvoller, hoffender und auch heiliger!
Wenn Gott sich also mit Namen vorstellt, dann nicht nur, um ihn von falschen Göttern und menschengemachten Götzen unterscheiden können, sondern um ihn kennenzulernen, wie er ist. In den meisten deutschen Bibeln steht für Gott einfach Gott. Und damit beginnt schon unsere Schwierigkeit. Was wird nicht alles mit diesem Begriff "Gott" verbunden: ein höheres Wesen, nichts genaues weiß man nicht und manche behaupten: Gott, ist ein Wort mit vier Buchstaben und steht für "Guter Opa, total taub."
Im hebräischen Alten Testament stehen für den Begriff "Gott" verschiedene Namen. Der Name "EL", der übersetzt bedeutet der "Starke" oder der "Mächtige". Jesus hat am Kreuz mit den Anfangsversen des 22. Psalms, Gott so angesprochen, Matthäus 27, 46: Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
"Mein Gott", betet Jesus und er weiß: Gott ist meine Stärke, mein Macht! Ich bin in den Händen des Starken, des Mächtigen!
Daneben finden wir den Namen "ADONAI", den man mit Herr und Meister übersetzen kann. Dieser Name drückt eine ganz enge und intensive Beziehung zu Gott aus, Psalm 16, Vers 2: Ich spreche zu Jahwe: "Du bist mein Adonai, Du bist mein höchstes Gut.
Ein weiterer Name ist Elohim und bedeutet übersetzt "Einer im Bund", oder "Schwurgott". Gott, auf den man sich verlassen kann, der sich festgelegt hat, der zu seinem Wort steht. Dieser Name bezieht sich auf Gottes Verhältnis zu seiner Schöpfung. So heißt es gleich im 1. Vers der Bibel: Im Anfang schuf Elohim.
Der persönlichste Name Gottes, der uns vor allem sein Wesen offenbart, ist der Name "JAHWE", der übersetzt bedeutet "der Ewige", "der Immerlebende". So stellte sich Gott dem Mose vor und sagte, 1. Mose 3, 14 - 15: Ich bin der "Ich-bin-da". Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der "Ich-bin-da" hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.
In den meisten Bibeln wird der Name JAHWE mit HERR wiedergegeben, wobei alle Buchstaben groß geschrieben sind. Wenn wir auf die normale Schreibweise "Herr" in Bezug auf Gott treffen, handelt es sich dabei in aller Regel um den Namen ADONAI, mein Herr und mein Gebieter, mein Meister und mein Befehlshaber.
Und dort wo im Alten Testament Gott steht, heißt es entweder EL, der Starke und Mächtige, oder Elohim, Einer im Bund, einer auf den Verlaß ist, einer der sich festgelegt hat.
Unser deutsches Wort "Gott" ist also sehr begrenzt, weil es kaum das wiedergeben kann, was diese Namen Gottes bedeuten und ausdrücken wollen. Es ist auch irgendwie furchtbar unpersönlich und abstrakt. So, als könnte man nichts genaues von Gott sagen. Dabei offenbart sich Gott gerade durch seine Namen und stellt sich uns vor und sagt: Ich bin "EL" der Starke und Mächtige, und "ELOHIM", der auf den du dich verlassen kannst, der sich festgelegt hat, und "ADONAI", der dein Herr und Freund sein will, und "JAHWE", der Ewige, der Immerlebende, der immer für dich Daseiende.
Wenn wir uns einem anderen mit unserem Namen vorstellen, geben wir uns dadurch noch nicht zu erkennen. Wir stellen uns lediglich vor und sagen wie wir heißen. Mehr nicht! Wenn Gott sich uns mit Namen vorstellt, sagt er damit nicht nur, wie er heißt, sondern auch wie er ist.
Jahwe, der Ewige, der Immerlebende, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Der Gott, der sich gezeigt hat, der Gott, der diese Menschen, Abraham und Isaak und auch Jakob durchgebracht hat, den sie erlebt und erfahren haben. Indem Gott sich so vorstellt, als ein Gott, der im Leben dieser Menschen Geschichte geschrieben hat, erinnert er uns daran, daß auf ihn Verlaß ist. So wie ich mit diesen Menschen war, werde ich mit dir sein. Ich bin nicht nur der Gott, der Vergangenheit, sondern auch der Gott der Gegenwart und ich bin der, der mit dir in deine Zukunft geht. Ich bin der Gott, der Geschichte schreibt, der deine Geschichte schreiben will. Weshalb verstraust du mir nicht? Habe ich jemals einen, der sich auf mich verlassen hat, enttäuscht? Schau dir Abraham an, oder Isaak. Nimm Jakob oder auch Paulus, nimm, wen du willst. Ich bin der Treue und Wahrhaftige! Der, auf den Verlaß ist! Ich bin Ich bin der "Ich-bin-da", ich bin Jahwe.
Der Name Jahwe ist der meist genannte Name Gottes im Alten Testament und kommt ca. 700 Mal vor. Im Mittelalter ist dieser Name aus Unkenntnis mit 'Jehova' übersetzt worden, wovon die Zeugen Jehovas ihren Namen haben. Und an dieser Stelle merken wir, daß Namen nicht nur Schall und Rauch sind. Unser Gott heißt Jahwe und nicht Jehova. Jehova ist nicht der Name des lebendigen Gottes, sondern der Name eines Götzen, dem viele Menschen verfallen sind. Aus Ehrfurcht vor der Heiligkeit Gottes sprechen die Juden bis auf den heutigen Tag den Namen Jahwe nicht aus. Sie nennen ihn statt dessen Adonai, Herr!
Jesus, der zu uns gekommen ist, um uns zu zeigen wie Gott ist, hat gesagt, dieser Gott, der für euch so heilig und so groß ist, daß ihr es nicht einmal wagt, seinen Namen JAHWE auszusprechen, sehnt sich nach einer so engen Gemeinschaft mit euch, daß er von euch Vater genannt werden möchte. Jesus geht noch weiter und nennt ihn "Abba", was aramäisch ist und soviel wie "Papi" bedeutet (Markus 14, 36). So schreibt Paulus den Christen in Rom, Römer 8, 15: Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so daß ihr euch immer noch fürchten müßtet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! Gott heißt nicht nur JAHWE, der Immerlebende, der Daseiende. In Jesus hat JAHWE uns gezeigt, daß er tatsächlich und bis zum Kreuz für uns da ist, Philipper 2, 6 - 11: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: "Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes, des Vaters. Vor dem Namen Jesus wird sich jeder beugen, freiwillig und in Anbetung oder zähneknirschend und gezwungen. Hier merken wir noch einmal, wie der Name für die Person steht. Wir werden uns vor Jesus selbst beugen. Sein Name ist größer und höher, als jeder andere Name. Er hat alle Macht im Himmel und auf Erden.
Im Alten Testament hat Gott sein Wesen durch seine Namen offenbart. Im Neuen Testament wird uns das Wesen Gottes durch Jesus offenbart. Er hat uns unmißverständlich gesagt und gezeigt, wie Gott ist. So finden wir im Neuen Testament auch nicht mehr den Namen JAHWE. Wir lesen von Gott, der meistens als Vater Jesu Christi bezeichnet wird. Und wir finden daneben die Bezeichnung Herr. Dies ist nicht wie bei uns eine höfliche Anrede für "Herrn Maier", so als sollten wir jetzt "Herr Gott" sagen, sondern "Herr" betont die Überlegenheit und die Herrschaft Gottes. Es ist ein Majestätstitel. Er ist der Herr aller Herren, der alle Macht hat. Wenn ich Gott als meinen Herrn anspreche, sage ich damit zugleich, daß er mit mir machen kann, was er will. Der Hohheitstitel Herr wird auch für Jesus (Apg 5,14; 9,1; 10,36; Röm 13,14; 1Kor 12,13 u. ö.) und den Heiligen Geist (2Kor 3,17) gebraucht. In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments wird der Name JAHWE immer mit diesem Hohheitstitel "Herr" übersetzt.
Gott heißt nicht nur JAHWE, Gott ist JAHWE und das hat er uns in Jesus unmißverständlich bis hin zum Kreuz gezeigt. Jesus Christus ist der Herr, das uns zugewandte Angesicht Gottes, der für uns Daseiende. Alle Ich-bin-Worte Jesu zeigen uns das Wesen Gottes und daß wir uns fest auf ihn verlassen können. Jesus heißt nicht nur Wahrheit, er ist die Wahrheit. Er wird nicht nur der Weg genannt, er ist der einzige Weg zum lebendigen Gott. Er nennt sich nicht nur Leben, er ist tatsächlich das Leben. Gerade die Ich-Bin-Worte Jesu zeigen uns, wie unauflösbar der Name für das Wesen steht. Er selbst steht für seinen Namen ein. Die Namen Gottes sind Programm! JESUS ist die griechische Form des hebräischen Josua bzw. Jeschua, »Jahwe ist Rettung«. CHRISTUS ist der Titel, die Amtsbezeichnung Jesu und bedeutet »der Gesalbte«, der Messias.
Gott stellt sich Mose mit dem Namen JAHWE vor und sagt ihm: Ich bin der für euch Daseiende. Und Jesus - Jahwe ist Rettung, bedeutet sein Name - kam zu uns und sagt uns: Ich bin alles, was du brauchst, das Brot des Lebens, die Tür zum Leben, das Leben selbst. Ich bin die Wahrheit, das Licht und der Weg. Ich bin der Hirte, der Weinstock und die Auferstehung. Ich bin alles, was du braucht, ich bin genug! Ich bin!
Er ist genug. Er ist Gott, Immanuel = Gott ist mit uns. In einer Vision sieht Johannes auf der Insel Patmos Jesus und er schreibt, Offenbarung 19, 11 - 16: Dann sah ich den Himmel weit geöffnet. Da stand ein weißes Pferd. Auf ihm saß einer, der heißt der Treue und Wahrhaftige. Er urteilt und kämpft gerecht. Seine Augen waren wie Flammen, und auf dem Kopf trug er viele Kronen. Ein Name stand auf ihm geschrieben, den nur er selbst kennt. Sein Mantel war voller Blut, und sein Name ist »Das Wort Gottes«. Auf seinem Mantel und auf seinem Schenkel stand sein Name: »König der Könige und Herr der Herren«.
Als aktiver Bibelleser wissen Sie längst, daß man zum Bibellesen einen Textmarker braucht, denn die Bibel ist ein Arbeitsbuch und kein Ausstellungsstück. Falls Sie keinen Textmarker haben, kaufen Sie sich einen und nehmen sich einmal eine Woche lang vor, alle Namen und Titel Gottes, die Ihnen bei Ihrer täglichen Bibellese begegnen, anzustreichen.
Machen Sie sich anschließend bewußt, bevor Sie beten, daß Sie mit diesem Gott sprechen, dessen Namen Sie eben markiert haben. Denken Sie daran: Er heißt nicht nur so. Er ist auch so! Sprechen Sie Gott im Gebet mit den eben markierten Namen an. Wenn Sie beten, treten Sie in ein Gespräch mit der wichtigsten Person des Universums, mit dem lebendigen Gott, der sich Ihnen heute mit diesem Namen vorstellt und damit zeigt, wie er ist. Behalten Sie diesen Namen den ganzen Tag über im Gedächtnis und leben Sie in dem Bewußtsein, daß Gott für seinen Namen einsteht. Das kann man übrigens auch zusammen als Hauskreis oder Frauenkreis machen und sich nach einer Woche darüber austauschen, welche Namen und Titel man in der Woche entdeckt hat und welche alltäglichen Erfahrungen man nicht mit den Namen, sondern mit Gott selbst gemacht hat, der so ist, wie er heißt und für seine Namen einsteht!
Es ist unvorstellbar, daß dieser große Gott, der alles erschaffen hat und alles in Händen hält, der reich und herrlich ist und für den 600 Namen nicht ausreichen, um ihn wirklich zu beschreiben, daß dieser Gott sich wie ein Vater nach uns sehnt, daß sein Herz für uns geblutet hat, so daß wir nicht nur seinen Namen kennen, sondern ihn selbst kennenlernen, ihn, wie er ist.