Gott ist souverän!

Wenn einer einen Hauskreis besucht, dann kann er was erleben. So, oder so ähnlich könnte man den Abend bezeichnen, an dem von der 'Gemeindebibelschule' ein einfacher Bibeltext vorgegeben war: 1. Mose 18: Abrahams Fürbitte für Sodom.

Sie erinnern sich, daß ist die Geschichte, wo Abraham betend mit Gott über die Stadt Sodom verhandelt. Abraham bittet nicht für sich, sondern für die Menschen dieser todgeweihten Stadt, und dabei denkt er sicherlich zuerst an seinen Neffen Lot. "Willst du diese Stadt verderben, wenn sich dort 50 Gerechte befinden", fragt er. Und Gott sagt "nein, um dieser Fünfzig willen". Abraham verhandelt weiter, bis er von Gott die Zusage hat, daß er die Stadt nicht vernichten wird, wenn sich dort auch nur 10 Gerechte finden lassen.

Wie gesagt, eigentlich ein einfacher und klarer Bibeltext, bis wir zu der Frage kamen, ob Gebet den Arm Gottes bewegt und weshalb so viele Gebete scheinbar unerhört bleiben.

Da befanden wir uns auf einmal in einem ganz spannenden und wichtigem Gespräch über das Problem der Souveränität Gottes auf der einen Seite und der Verheißung zum erhörlichen Gebet auf der anderen Seite. Wie paßt das zusammen, daß Gott der Herr der Welt ist, frei und souverän, allwissend und allmächtig und daneben die Einladung zum glaubenden Gebet. Wie passen diese Bibeltexte zusammen, Römer 9, Verse 15 bis 16: »Es liegt in meiner freien Entscheidung, wem ich meine Gnade erweise; es ist allein meine Sache, wem ich mein Erbarmen schenke.« Es kommt also nicht auf den Willen und die Anstrengung des Menschen an, sondern einzig auf Gott und sein Erbarmen. und Matthäus 7, Verse 7 bis 8: »Bittet, und ihr werdet bekommen! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und es wird euch geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Wie paßt das zusammen, die Souveränität Gottes auf der einen Seite und die Einladung Gottes auf der anderen Seite, daß wir uns vertrauensvoll im Gebet an ihn wenden sollen? Denn beides wird zusammen in der Bibel gelehrt. Gott ist souverän. Er allein ist die "Nummer Eins". Er allein sitzt im Regiment. Er allein ist der überlegene und unumschränkte, der freie und völlig unabhängige Herrscher dieser Welt. Nur Gott allein ist völlig autark und autonom. Menschen kann man manipulieren, doch Gott kann man nicht beeinflussen! Menschen kann man überreden, doch bei Gott nützen noch so kluge Argumente nichts! Menschen kann man zwingen, doch Gott läßt sich von uns nichts vorschreiben! Gott allein ist souverän 1. Chronik 29, Verse 11 bis 12: Dir, HERR, gehören Größe und Kraft, Ehre und Hoheit und Pracht! Alles im Himmel und auf der Erde ist dein Eigentum; dir gehört alle Herrschaft, du bist hoch erhoben als das Haupt über alles! Du teilst Reichtum und Ansehen aus und gibst Kraft und Stärke dem, den du groß und mächtig machen willst. Du bist der HERR über alles!

Gott trifft auch seine Entscheidungen völlig souverän. Jesaja 45, Verse 6 bis 7: Überall auf der ganzen Erde sollen sie erkennen, daß ich allein Gott bin, ich, der HERR, und sonst keiner. Ich mache das Licht und ich mache die Dunkelheit; Glück wie Unglück kommen von mir. Ich, der HERR, bin es, der dies alles vollbringt.

Ist Beten dann nicht völlig überflüssig, wenn Gott sowieso macht, was er will? Sprüche 21, Vers 1: Das Herz des Königs gleicht den Wasserbächen in der Hand des HERRN; er lenkt es, wohin er es haben will. Sind Gebetserhörungen dann nicht wie 6 richtige im Lotto, wenn Gott sowieso macht, was er will? Jakobus 4, Verse 13 bis 15: Nun aber zu euch, die ihr sagt: »Heute oder morgen werden wir in die und die Stadt reisen! Dort werden wir ein Jahr lang Geschäfte machen und viel Geld verdienen.« Woher wißt ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben? Es gleicht einem Dampfwölkchen, das aufsteigt und sich sogleich wieder auflöst. Sagt lieber: »Wenn der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.«

Wie kriegen wir das zusammen, den Sonntag "Rogate" - "Betet!" und die Souveränität Gottes? Oder anders gefragt: Weshalb werden nicht alle unsere Bitten erhört? Weshalb bleiben viele unserer Gebete unerhört?

Ein netter Mensch, schenkte mir meiner Intelligenz entsprechend ein Puzzle, das aus vier Teilen besteht. So ist es auch mit der Frage nach den "unerhörten Gebeten" - ein Puzzle, mit mehreren Teilen und verschiedenen Komponenten, die nur als Ganzes ein Bild ergeben. Wie bei einem Puzzle gehören alle Antworten zusammen und greifen ineinander. Wo ein Teil fehlt, entsteht kein Bild! Genau wie bei meinem Puzzle: Die Kuh wird nur sichtbar, wenn alle vier Teile ineinander greifen.

So ist es auch mit unserem Thema an diesem Tag. Jede Antwort für sich allein genommen ist richtig und falsch, kann helfen und zerstören. Nur zusammen ergeben sie ein Bild.

Es kommt noch etwas anderes hinzu:

Wenn ich mein Puzzle mit der Kuh umdrehe, erscheint das Bild einer Schnecke. Ein ganz anderes Bild und damit auch ein neues Puzzle. Genauso ist es auch mit der Frage nach dem unerhörten Gebet. Neben den verschiedensten theoretischen Antworten - die nur zusammen ein ganzes Bild ergeben - gibt es noch eine andere Seite, die praktische Erfahrung, daß Gott Gebet nicht erhört.

Ich habe also ein Puzzle mit zwei verschiedenen Bildern, mit Schnecke und mit Kuh. Diese Bilder gehören zusammen, aber sie befinden sich auf zwei verschiedenen Seiten. So ist die theoretische Antwort auf die Frage, warum Gott Gebet nicht erhört, die eine Seite und die praktische Erfahrung, daß Gott tatsächlich manchmal Gebete nicht erhört, eine ganz andere Seite. Beide Seiten gehören zu dem einen Puzzle und sind und bleiben ganz unterschiedlich.

Theoretisch und biblisch begründet, können wir eine Antwort auf die Frage nach dem unerhörten Gebet versuchen. Aber in der konkreten praktischen Erfahrung, daß Gott ein Gebet nicht erhört hat, müssen wir letztlich einsehen, daß wir keine Antwort auf die Frage warum und weshalb haben.

Oder haben Sie eine Antwort auf die Frage, warum das Gebet um Heilung für die 29jährige Missionarin Heike Preck, Mutter von 3 Kindern unerhört blieb?

Wie gesagt, wir können eine theoretische Antwort auf die Frage nach dem unerhörten Gebet versuchen. Aber die praktische Erfahrung, daß Gott tatsächlich ein Gebet nicht erhört, ist noch mal eine ganz andere Sache.

Wie gesagt: mein Puzzle besteht aus zwei verschiedenen Bildern, Schnecke und Kuh. Diese Bilder gehören zusammen, aber sie befinden sich auf zwei verschiedenen Seiten.

Kommen wir zur ersten Seite: Der Versuch einer theoretischen Antwort. Je nachdem, wen man fragt, fallen die Antworten aus!

Unerhört Beten - Versuch einer theoretischen Antwort

1. Die biblische Antwort des Frommen: "Das Gebet ist an Voraussetzungen gebunden!"

1.1. Die Voraussetzung des persönlichen Glaubens an Jesus Christus

- Johannes 14, 6

1.2. Die Voraussetzung der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus

- Johannes 15, 7 - Johannes 14, 13

1.3. Die Voraussetzung Sünde zu bekennen

- Jesaja 59, 2 - Jakobus 5, 16

1.4. Die Voraussetzung der streitfreien Beziehung zu den Mitmenschen

- Matthäus 6, 12 - Matthäus 5, 24

1.5. Die Voraussetzung der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit

- Matthäus 6, 5 - Matthäus 6, 7

1.6. Die Voraussetzung im Willen Gottes zu beten

- 1. Johannes 5, 14 - Jakobus 4, 3

1.7. Die Voraussetzung des Glaubens

- Matthäus 21, 22 - 1. Timotheus 2, 8

1.8. Die Voraussetzung der Geduld

- 1. Thessalonicher 5, 17 - Lukas 11, 9

2. Die diplomatische Antwort des Optimisten: "Gott beantwortet jedes Gebet!"

2.1. Gott antwortet: ,Ja'

2.2. Gott antwortet: ,Nein'

2.3. Gott antwortet: ,Später

2.4. Gott antwortet: ,Anders'

3. Die analytische Antwort des Theologen: "Gebet ist ein Spiegel des Gottesbildes!"

3.1. Das Gebet als Selbstgespräch

3.2. Das Gebet als Automat

3.3. Das Gebet als fromme Pflichtübung

4. Die menschliche Antwort des Christen: "Beten ist Reden mit Gott!"

4.1. Deshalb verzichte ich auf Überredungsmanöver

4.2. Deshalb akzeptiere ich seine Antwort

4.3. Deshalb kann ich ehrlich sein

5. Die theologische Antwort des Sachkundigen: "Gott erhört nicht jedes Gebet!"

5.1. Gott ist und bleibt souverän

5.2. Der Wille des Menschen ist die freiwillig gesetzte Grenze Gottes

"Gott handelt nicht, weil wir beten, sondern Gott handelt, weil er liebt. Stellen sie sich vor, es würde nur das passieren, wofür Menschen beten. Wie arm wäre diese Welt! Und die Frage ist, ob sie überhaupt noch bestünde. Oder stellen sie sich vor, Gott würde alle Gebete erhören. Wie verwirrend wäre die Welt, noch mehr als sie jetzt schon ist!" (E.Rödter)

Wie bei einem Puzzle gehören alle Antworten zusammen und greifen ineinander. Wo ein Teil fehlt, entsteht kein Bild! Genau wie bei meinem Puzzle: Die Kuh wird nur sichtbar, wenn alle vier Teile ineinander greifen.

So ist es auch mit den fünf verschiedenen Antworten. Jede für sich allein genommen ist richtig und falsch, kann helfen und zerstören. Nur zusammen ergeben sie ein Bild.

Die Frage nach dem unerhörten Gebet führt uns zu dem scheinbaren Widerspruch zwischen der Souveränität Gottes auf der einen Seite und der Verheißung des erhörlichen Gebetes auf der anderen Seite. Beides wird in der Bibel gesagt und läßt sich letztlich doch nicht zusammenbringen.

So wird uns Gott als der Allmächtige und Allwissende beschrieben, der erwählt und bestimmt. So z.B. Epheser 1, Vers 11: Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt.

Daneben werden wir eingeladen verheißungsvoll zu beten, so z.b. Matthäus 21, Vers 22: Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt.

Damit sind wir in eine für uns unauflösbare Spannung von Gott gestellt. Wir haben die Verheißung der Gebetserhörung und zugleich ist und bleibt Gott souverän und völlig frei in seinen Entscheidungen. Deshalb verstehe ich den Satz "Gebet bewegt den Arm Gottes", aber halte ihn zugleich für gefährlich, weil dadurch der Eindruck entsteht, daß Gott sich durch uns bestimmen läßt. Gott ist und bleibt souverän, völlig frei und unabhängig in seinen Entscheidungen.

Ich persönlich möchte diese Spannung aushalten, zwischen der Verheißung der Gebetserhörung auf der einen Seite und der Souveränität Gottes auf der anderen Seite. Weil beides in der Bibel gelehrt wird und gleichberechtigt nebeneinander steht. Weil ich beides erlebe, daß Gott Gebete erhört hat und das andere Gebete unerhört blieben.

Und ich mute uns heute morgen diesen scheinbaren Widerspruch und diese Spannung zu, weil dadurch deutlich wird, daß Gott nicht menschengemacht ist, daß er durch uns und unseren Verstand auch nicht in den Griff zu kriegen ist.

Wenn wir so wollen, ist diese Spannung in die wir gestellt sind, ein Beweis für die Existenz Gottes.

Wer diesen scheinbaren Widerspruch und diese Spannung zwischen der Verheißung der Gebetserhörung auf der einen Seite und der Souveränität Gottes auf der anderen Seite aushält, wird davor bewahrt, von zwei Seiten vom Pferd zu fallen:

- Die eine Gefahr wäre, daß man sagt, wenn Gott alles weiß, weshalb soll ich dann noch beten.

- Die andere Gefahr wäre, daß man sagt, ohne mein Gebet kann nichts passieren. Und sich so einem Leistungsdruck aussetzt, der in der Werksgerechtigkeit endet.

Wer sich jedoch dieser biblischen Spannung aussetzt, kann weder das eine noch das andere sagen. Denn wir haben die Verheißung der Gebetserhörung und zugleich ist und bleibt Gott souverän in seinen Entscheidungen.

Soweit der Versuch einer theoretischen Antwort auf die Frage nach dem unerhörten Gebet.

Drehen wir mein Puzzle um, kommen wir zum zweiten Bild auf der anderen Seite: Der praktischen Erfahrung, daß Gebete unerhört bleiben.

Von dem nicht erhörten Gebet um Heilung für Heike Preck habe ich schon gesprochen. Und ich könnte jetzt von meinen eigenen unerhörten Gebeten erzählen, von meinen Krisen und dem Schweigen Gottes zu den Fragen, die ich stellte.

Jedesmal, ob nach dem Tod meines Vaters, nach unserem Wohnungsbrand, nach vielen unerhörten Gebeten, und vielen Enttäuschungen, nach vielen Fragen, die ohne Antwort blieben, zeigte Gott mir immer nur ein Kreuz und sagte: "Weißt du nicht, daß ich dich lieb habe? Hast du vergessen, daß ich für dich verblutet bin?"

Gott antwortet nicht auf alle unsere Fragen! Gott erfüllt auch nicht alle unsere Bitten! Er verspricht uns auch kein leichtes Leben. Gottes Wort enthält auch nicht die Antworten auf alle Fragen und Jesus löst auch nicht alle Probleme!

Das ist meine - und sicherlich nicht nur meine - praktische Erfahrung.

Aber Gott nimmt der Angst und dem Leid, den Krisen und Zerreißproben, den Fragen und Anfechtungen unseres Lebens das letzte Wort, indem er auf Christus zeigt: Den für uns angenagelten und auferstandenen, den gegenwärtigen und wiederkommenden Gottes- und Menschensohn!

Jesus, das ist die verbindliche und gültige Liebeserklärung Gottes an uns! Mehr als Jesus kann Gott uns nicht schenken. Wer Jesus aus dem Auge verliert, landet bei Tilmann Moser und seinem Buch "Gottesvergiftung", wo er mit Gott und seiner pietischen Frömmigkeit abrechnet: "Aber weißt du, was das Schlimmste ist, das sie mir über dich erzählt haben? Es ist die tückisch ausgestreute Überzeugung, daß du alles hörst und alles siehst und auch die geheimen Gedanken erkennen kannst. Hier hakte es sehr früh aus mit der Menschenwürde; doch dies ist ein Begriff der Erwachsenenwelt. In der Kinderwelt sieht das dann so aus, daß man sich elend fühlt, weil du einem lauernd und ohne Pausen des Erbarmens zusiehst und zuhörst und mit Gedankenlesen beschäftigt bist. Vorübergehend mag es gelingen, lauter Sachen zu denken oder zu tun, die dich erfreuen, oder die dich zumindest milde stimmen. Ganz wahllos fallen mir ein paar Sachen ein, die dich traurig gemacht haben, und das war ja immer das Schlimmste: dich traurig machen - ja, die ganze Last der Sorge um dein Befinden lag beständig auf mir, du kränkbare, empfindliche Person, die schon depressiv zu werden drohte, wenn ich mir die Zähne nicht geputzt hatte. Also: Hosen zerreißen hat dir nicht gepaßt; im Kindergarten mit den anderen Buben in hohem Bogen an die Wand pinkeln, hat dir nicht gepaßt, obwohl gerade das ohne dich ein eher festliches Gefühl hätte vermitteln können; die Mädchen an den Haaren ziehen hat dich verstimmt; an den Pimmel fassen hat dich vergrämt; die Mutter anschwindeln, was manchmal lebensnotwendig war, hat dir tagelang Kummer gemacht, den Brüdern ein Bein stellen brachte tiefe Sorgenfalten in dein sogenanntes Antlitz.

»Herr, erhebe dein Antlitz über uns ... .«, so haben wir am Ende jedes Gottesdienstes gefleht, als gäbe es keine größere Sehnsucht, als immerzu dein ewig-kontrollierendes big-brother-Gesicht über uns an der Decke zu sehen. Du als Krankheit in mir bist eine Normenkrankheit, eine Krankheit der unerfüllbaren Normen, die Krankheit des Angewiesenseins auf deine Gnade, die von beamteten Herabflehern zusätzlich zu meinem Geflehe bei dir erbettelt werden mußte." (Tilmann Moser, Gottesvergiftung, Seite 13 - 15)

Gott ist souverän. Er ist der Herr. Er allein. Aber er hat sein Herz an uns verloren. Und er sehnt sich nach uns wie ein Vater nach seinem Kind und er möchte uns seine Liebe so spürbar zeigen wie eine Mutter ihrem Kind.

Deshalb kommt es beim Beten nicht darauf an, daß Gott das tut, was ich will - sondern, daß ich einfach bei ihm bin. Gott ist nicht auf mein Gebet angewiesen, aber ich lebe von seiner Gegenwart und seiner Nähe. Ich lebe davon, daß ich ihn anbete und groß mache, ihn ehre und genieße, ihn feiern kann und kindlich froh werde über ihn.

Denn wer Gott nicht anbetet, betet sich selbst oder andere an!

Wer Gott nicht feiert, wird sich selbst feiern!

Und wer sich nicht über Gott freut, wird stolz auf sich und seine Leistungen!

So steht es schon im 1. Gebot. Wer den lebendigen Gott als den Herrn seines Lebens ablehnt, wird menschengemachte Götter brauchen. So hat es Eberhard Richter in seinem Buch "Der Gotteskomplex" beschrieben. Nachdem wir in der Aufklärung Gott weg erklärten, mußten wir uns selbst zu Göttern erklären. Wir leben heute mit dem Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. Richter sieht in der Überwindung dieses Gotteskomplexes - das wir uns an die Stelle Gottes gesetzt haben - die Überlebensfrage unserer Gesellschaft!

Wer Gott nicht anbetet, der muß sich selbst anbeten!



Krefeld, den 17. Mai 1998
Pastor Siegfried Ochs



Anmerkungen, Fragen und Kritik an: