Die Tatsache, daß Gott alles sieht, daß er alles hört und sogar unsere Gedanken kennt - kurzum - daß Gott also "allwissend" ist, kann einerseits Angst auslösen und zum anderen gelassen machen. Je nachdem, wie wir zu Gott stehen und vor allem was wir denken, wie er zu uns steht.
Wenn uns die Allwissenheit Gottes also Angst macht, ist das ein sicheres Zeichen dafür, daß wir entweder noch keine Beziehung zu Gott haben, oder aber das unsere Beziehung zu Gott gestört ist. Sie spannten den lieben Gott mit in die Erziehung ein, als Hilfspolizisten mit Bereitschaftsdienst rund um die Uhr. Er wurde dort mit meiner Observierung betraut, wo sie nicht mehr hin-schauen konnten. So bekam ich ein Gewissen.
Dieser liebe Gott wußte mehr über mich als ich selber, er wußte alles. Er war immer in meiner Nähe, vermutlich hinter meinem Rücken, aber auch im Spiegel konnte ich ihn nicht entdecken. Er war wohl unsichtbar, konnte aber auch im Dunkeln sehen. So-gar im Bett konnte er mich beobachten und auf dem Klo auch. Selbst die Eltern gaben zu, vor ihm Angst zu haben, und sie hat-ten doch sonst vor niemand Angst, außer vor den Russen. Sie selbst gingen nicht zur Kirche, schickten mich und Iris aber jeden Sonntag hin. Sie beteten auch nicht bei Tisch. Ich betete jeden Abend, sobald das Licht aus war. Ich trug dem lieben Gott alles vor, was die Eltern nicht wissen durften, weil sie es nicht verstan-den hätten. Ich hatte oft Angst, sie könnten plötzlich sterben und ich sei schuld daran, weil ich immer so ungezogen war.
Georg Heinzen & Uwe Koch, Von der Nutzlosigkeit erwachsen zu werden, Seite 17 - 18
Gott will uns keine Angst machen, er möchte uns Vater und Freund, unser ein und alles sein, einer, bei dem wir uns ganz fallen lassen können, bei dem wir uns geben können wie wir sind und bei dem wir uns trauen, unser wirkliches und wahres Gesicht zu zeigen.
Es tut doch schon bei einem Menschen gut, wenn man erlebt, da ist einer, der kennt einen - nicht nur oberflächlich - sondern so wie kein zweiter. Da ist ein Freund, einer, bei dem man so sein darf wie man ist, ganz ungeschminkt und ganz echt. Da ist einer, bei dem man sich fallen lassen kann, bei dem man sich auch mal gehen lassen kann. Da ist ein Freund, der hält einen so aus, wie man ist, mit seinen Ecken und Kanten, mit seinen Launen und Unarten, mit seinem Dickschädel und all den anderen Schwächen und Fehlern. Das tut gut, wenn man das erlebt, da ist einer, da muß man nicht viel erklären. Das klingt nicht kalt oder überheblich, wenn der dann sagt: "Du, ich weiß!" Das klingt eher nach Heimat und Zuhause, das klingt nach Geborgenheit und Ausruhen. Das tut doch gut, wenn man so etwas erlebt, da ist einer, der kennt dich und hält dich nicht nur aus, der mag dich sogar und der steht zu dir.
Aber sobald die Beziehung gestört ist, macht einem das Angst, daß da einer ist, der einen so gut kennt, daß da einer ist, der Bescheid weiß, dem man nichts vormachen kann, daß da einer ist, der einen wirklich kennt und durchschaut.
Je nachdem wie unsere Beziehung aussieht, empfinden wir das entweder als befreiend und wohltuend oder aber als beängstigend und erdrückend, wenn wir einem anderen nicht nur oberflächlich bekannt, sondern von ihm erkannt sind. So ist das nicht nur in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch in unserer Beziehung zum lebendigen Gott. Je nachdem wie unsere Beziehung aussieht, empfinden wir das entweder als befreiend oder aber als beängstigend, daß Gott alles sieht, alles hört und uns durch und durch kennt, selbst unsere Gedanken lesen kann und um unsere geheimsten Wünsche weiß.
Manchmal behandeln Christen Gott wie ihren großen Bruder, auf den sie immer dann zurückgreifen, wenn sie entweder Angst haben oder nicht mehr weiter wissen.
Sie kennen das doch, oder? Da streiten sich zwei Dreikäsehochs. Sagt der eine zum anderen: "Gleich haue ich dich!" "Pah", sagt da der andere, "dann hole ich meinen Freund und der verhaut dich dann!" "Na und", sagt der erste, "dann hole ich eben meinen großen Bruder und der verhaut zuerst dich und dann deinen Freund." Das nennt man Aufrüstung!
Genauso machen wir Christen es manchmal, wenn wir in Gesprächen und Diskussionen mit unseren nochnichtglaubenden Freunden sind und dabei irgendwann merken, daß wir den kürzeren ziehen, daß uns die Argumente ausgehen oder der andere sich nicht überzeugen lassen will. Manchmal mißbrauchen wir dann Gott als unseren großen Bruder und sagen unserem nochnichtglaubenden Freund: "Paß auf, du wirst schon sehen was Du davon hast! Eines Tages wirst Du vor Gott stehen und dann?"
Aber der allwissende Gott will weder als unser großer Bruder mißbraucht werden, noch als Erziehungshilfe herhalten, "das wird Gott aber gar nicht gefallen!", oder wie es in dem Kinderlied heißt:
Paß auf, kleines Auge, was du siehst,
paß auf, kleines Auge, was du siehst;
denn der Vater in dem Himmel
schaut herab auf dich.
Paß auf, kleines Auge, was du siehst!
Paß auf, kleines Ohr, was du hörst,
paß auf, kleines Ohr, was du hörst;
denn der Vater in dem Himmel
schaut herab auf dich.
Paß auf, kleines Ohr, was du hörst!
Paß auf, kleiner Mund, was du sprichst,
paß auf, kleiner Mund, was du sprichst;
denn der Vater in dem Himmel
schaut herab auf dich.
Paß auf, kleiner Mund, was du sprichst!
Paß auf, kleine Hand, was du tust,
paß auf, kleine Hand, was du tust;
denn der Vater in dem Himmel
schaut herab auf dich.
Paß auf, kleine Hand, was du tust!
Paß auf, kleiner Fuß, wohin du gehst,
paß auf, kleiner Fuß, wohin du gehst;
Denn der Vater in dem Himmel
Schaut herab auf dich.
Paß auf, kleiner Fuß, wohin du gehst!
Paß auf, kleines Herz, was du glaubst,
paß auf, kleines Herz, was du glaubst;
denn der Vater in dem Himmel
schaut herab auf dich.
Paß auf, kleines Herz, was du glaubst!
Das Gott allwissend ist, daß er alles sieht und alles hört, selbst unsere Gedanken kennt und um unsere geheimsten Wünsche weiß, bedeutet nicht, daß wir uns vor ihm wie die damaligen DDR-Bürger vor der Stasi fürchten müssen. Gott ist weder der verlängerte Arm eines Nachrichtendienstes noch Orwells "Big brother" und schon gar nicht eine gefühllose Datenbank, Gott ist Liebe, schreibt Johannes in seinem 1. Brief. Gott setzt sein Wissen nicht gegen uns ein. Gott spielt sein Wissen nicht gegen uns aus. Ganz im Gegenteil, Psalm 32, Vers 8: Ich will dich lehren und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.
Gott will sein Wissen nicht gegen uns, sondern für uns einsetzen. Er will uns mit seinen Augen leiten, wenn wir uns leiten lassen. Er will uns lehren, wenn wir uns unterrichten lassen. Er will uns den Weg zeigen, wenn wir auf ihn hören und uns etwas von ihm sagen und zeigen lassen.
Gottes Wissen ist allumfassend: es schließt alles, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein. 1. Johannes 3, Vers 20: Gott ist größer als unser Herz und weiß alles, er kennt unser Bemühen wie unsere Grenzen.
Gott kennt nicht nur die die materielle Welt, Hiob 28, Vers 24: Gott sieht die Erde bis an ihre Enden, vom Himmel aus erblickt er alle Dinge. Psalm 147, Vers 5: Unser Herr ist gewaltig, groß ist seine Macht, seine Einsicht hat keine Grenzen. Psalm 139, Vers 15: Ich war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln Gestalt annahm, tief unten im Mutterschoß der Erde., sondern auch die Tierwelt Matthäus 10, Vers 29: Kauft man nicht zwei Spatzen für einen Groschen? Und doch fällt nicht einmal ein Spatz auf die Erde, ohne daß euer Vater es weiß., die Geisterwelt der Toten Hiob 26, Vers 6: Die Totenwelt liegt nackt vor Gottes Augen, kein Schleier deckt den Abgrund vor ihm zu. Sprüche 15, Vers 11: Auch der tiefste Abgrund der Totenwelt ist vor Gott nicht verborgen, wieviel weniger ein Menschenherz mit seinen Gedanken!, die Welt der Menschen Psalm 33, Verse 13 bis 15: Der HERR blickt vom Himmel herab auf die Menschen; von dort oben, wo sein Thronsitz ist, beobachtet er alle, die auf der Erde leben. Er hat ihnen Verstand und Willen gegeben und weiß alles, was sie tun und treiben. Apostelgeschichte 1, Vers 24: Dann beteten sie: »Herr, du kennst die Menschen durch und durch. Zeige uns, welchen von diesen beiden du ausgewählt hast!, die kleinsten Einzelheiten des persönlichen Lebens Psalm 139, Verse 1 bis 4: HERR, du durchschaust mich, du kennst mich bis auf den Grund. Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du kennst meine Pläne von ferne. Ob ich tätig bin oder ausruhe, du siehst mich; jeder Schritt, den ich mache, ist dir bekannt. Noch ehe ein Wort auf meine Zunge kommt, hast du, HERR, es schon gehört. Psalm 56, Vers 9: Du weißt, wie oft ich umherirren mußte. Sammle meine Tränen in deinen Krug; ich bin sicher, du zählst sie alle! Matthäus 10, Vers 30: Bei euch aber ist sogar jedes Haar auf dem Kopf gezählt. Gott sieht alle unsere Tränen und sogar die Haare auf unserem Kopf sind von ihm gezählt. Gott kennt vergangene und zukünftige Ereignisse Jesaja 46, Verse 9 bis 11: »Denkt an das, was ich früher getan habe!« sagt der HERR. »Ich allein bin Gott und sonst keiner, niemand ist mir gleich. Ich kündige an, was geschehen wird, lange bevor es eintrifft. Und das sage ich euch: Wenn ich etwas plane, dann wird es auch ausgeführt. Alles, was ich mir vornehme, das tue ich auch. Ich rufe jetzt den Adler aus dem Osten, den Mann aus fernem Land, der meinen Plan ausführen wird. Ich habe es angekündigt, und es wird eintreffen; es ist schon im Gang, ich führe es herbei. und alle möglichen Ereignisse unter allem möglichen Zusammenspiel von Umständen Mathäus 11, Vers 21: »Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert.
Gottes Wissen ist ewig Apostelgeschichte 15, Verse 17 bis 18: Das werde ich tun, damit auch die übrigen Menschen nach mir fragen, alle Völker, die doch von jeher mein Eigentum sind. Ich, der Herr, werde tun, was ich seit Urzeiten beschlossen habe.' vollkommen und Hiob 37, Vers 16: Die Wolken - weißt du, wie sie schweben können, die Wunderwerke seines großen Wissens? 1. Johannes 1, Vers 5: Von ihm, dem offenbar gewordenen Wort, haben wir die Botschaft gehört, die wir euch weitersagen: Gott ist Licht, in ihm gibt es keine Spur von Finsternis. vollständig Hebräer 4, Vers 13: Es gibt niemand, dessen Inneres vor Gott verborgen wäre. Alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen da, dem wir Rechenschaft schuldig sind.
Gottes Wissen verfolgt ein Ziel. Er will uns verändern und heilen. Er will uns davor bewahren, daß wir uns und andere zerstören. Sprüche 15, Vers 3: Gottes Augen sind überall; er sieht, ob jemand Unrecht oder das Rechte tut.
Gott weiß alles, was wirklich oder möglich ist. Bei Gott gibt es keine Stufen des Wissens. Gott eignete sich sein Wissen nicht an. Noch mußte er etwas lernen, um etwas zu wissen. Er weiß alles ganz ohne Anstrengung. Sein Wissen umfaßt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Gott alles im voraus genau weiß, bedeutet nicht, daß Gott alles verursacht. Gott weiß um alles, was geschieht, aber er ist nicht schuld an dem, was passiert. Wie konnte Gott das zulassen, - das Unglück von Eschede z.B. - hört man nicht nur andere nach solchen Katastrophen sagen, so reden wir doch auch, wenn wieder einmal etwas in unser Leben hineinbricht, wenn wieder einmal das Leid anklopft. Das Gott alles weiß, bedeutet nicht, daß er auch der Verursacher ist! Gott läßt uns unseren freien Willen. Der Wille des Menschen ist nicht nur sein Himmelreich - wie es so schön heißt - sondern auch die freiwillig gesetzte Grenze Gottes. Gott zwingt sich niemals jemanden auf. Er klopft an. Er lädt ein. Er bittet. Er verschafft sich Gehör. Aber er zwingt uns nicht. Er zwingt weder einen Menschen zum Glauben, noch einen Christen zum Leben in der Nachfolge. Er lädt dazu ein. Er hat dafür Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt. Er hat sich dafür in eine Futterkrippe gesetzt und ans Kreuz schlagen lassen. Ihm blutet das Herz, wenn einer ihn ablehnt. Aber Gott wird ihn nicht zwingen, in alle Ewigkeit nicht!
Der praktische Wert der Lehre von der Allwissenheit Gottes ist ein zweifacher.
1. Zum einen eine Warnung
Psalm 94, Verse 3 bis 9: Wie lange dürfen sie noch triumphieren, sie alle, die dich mißachten? Wie lange noch, HERR? Sie reden und reden, diese Unheilstifter; freche, überhebliche Prahler sind sie. HERR, sie unterdrücken dein Volk, sie zertreten Menschen, die dir gehören! Sie bringen die Witwen und Waisen um und töten auch die Fremden, die Gastrecht haben in deinem Land. »Der HERR sieht ja doch nichts«, sagen sie, »der Gott Israels achtet nicht darauf!« Gibt es noch etwas Dümmeres als euch? Ihr Narren, wann denkt ihr endlich nach! Er, der den Menschen Ohren gab, sollte selbst nicht hören? Er, der ihnen Augen schuf, sollte selbst nicht sehen?
2. Zum anderen ein Trost
1. Mose 16, Verse 7 bis 14: Da kam der Engel des HERRN zu ihr und fragte sie: »Hagar, Sklavin Sarais! Woher kommst du? Wohin gehst du?« »Ich bin meiner Herrin davongelaufen«, antwortete sie. Da sagte der Engel: »Geh zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter! Der HERR wird dir so viele Nachkommen geben, daß sie nicht zu zählen sind. Du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismaël (Gott hat gehört) nennen; denn der HERR hat deinen Hilferuf gehört. Ein Mensch wie ein Wildesel wird er sein, im Streit mit allen und von allen bekämpft; seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.« Hagar rief: »Habe ich wirklich den gesehen, der mich anschaut?« Und sie gab dem HERRN, der mit ihr gesprochen hatte, den Namen »Du bist der Gott, der mich anschaut«. Darum nennt man jenen Brunnen Beer-Lahai-Roi (Brunnen des Lebendigen, der mich anschaut). Er liegt zwischen Kadesch und Bered. Matthäus 6, Vers 8: Euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet.
Je nachdem wie unsere Beziehung zu Gott aussieht, empfinden wir das entweder als befreiend oder aber als beängstigend, daß Gott allwissend ist. Wenn wir Gott den Rücken kehren, werden wir Angst vor seinen Augen haben und - obwohl es dumm ist - versuchen wir uns dann vor ihnen zu verstecken. Das ist genauso wie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn wir mit jemanden Streit haben, wenn wir jemanden nicht ausstehen können, oder wenn wir an einem anderen schuldig geworden sind, dann können wir ihm auch nicht in die Augen schauen. Nachdem Gott das Opfer von Kain nicht annahm, reagiert Kain genauso wie wir oft, voller Neid und Eifersucht, 1. Mose 4, Verse 7 bis 10: Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?» fragte ihn der Herr. «Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!» Kain schlug seinem Bruder vor: «Komm, wir gehen zusammen aufs Feld!» Als sie dort ankamen, fiel er über Abel her und schlug ihn tot. Da fragte der Herr: «Wo ist dein Bruder Abel?» «Woher soll ich das wissen», wich Kain aus. «Ist es etwa meine Aufgabe, ständig auf ihn aufzupassen?» Aber der Herr entgegnete: «Warum hast du das getan? Das vergossene Blut deines Bruders schreit von der Erde zu mir! Wir können Gott nichts vormachen! Wenn wir uns von Gott abwenden, werden wir ihm nicht in die Augen schauen können. Wenn wir aber an seiner Hand gehen, werden wir seine Augen über alles lieben. Sein Wissen und sein Durchblick, seine Weisheit und sein Überblick - seine Allwissenheit - läßt uns gelassen werden und ist ein Trost für uns, egal was auch immer geschieht. Ein Trost in Versuchung 1. Korinther 10, Vers 13: Die Proben, auf die euer Glaube bisher gestellt worden ist, sind über das gewöhnliche Maß noch nicht hinausgegangen. Aber Gott ist treu und wird nicht zulassen, daß die Prüfung über eure Kraft geht. Wenn er euch auf die Probe stellt, sorgt er auch dafür, daß ihr sie bestehen könnt. Psalm 103, Vers 14: Er weiß, was für Geschöpfe wir sind; er kennt uns doch: Wir sind nur Staub!, im Dienst Matthäus 10, Vers 42: Und wer einem ganz unbedeutenden Menschen auch nur einen Schluck kaltes Wasser zu trinken gibt - einfach weil er mein Jünger ist -, ich versichere euch, wer das tut, wird ganz gewiß nicht leer ausgehen.« 2. Korinther 5, Vers 10: Denn wir alle müssen vor Christus erscheinen, wenn er Gericht hält. Dann wird jeder Mensch bekommen, was er verdient, je nachdem, ob er in seinem irdischen Leben Gutes getan hat oder Schlechtes., im Gebet Maleachi 3, Vers 16: Der HERR hat aufmerksam zugehört, als die Menschen, die ihm treu geblieben waren, so untereinander redeten. Er hat die Namen aller, die ihn ernst nehmen und ehren, in ein Buch schreiben lassen, damit sie vor ihm in Erinnerung bleiben. Jakobus 1, Vers 5: Wenn aber jemand von euch nicht weiß, was er in einem bestimmten Fall tun muß, soll er Gott um Weisheit bitten, und Gott wird sie ihm geben. Denn er gibt sie allen gerne und hält niemand seine Unwissenheit vor. und im Leiden 1. Petrus 4, Verse 13 und 19: denn ihr leidet ja nur etwas von dem mit, was Christus gelitten hat. Freut euch vielmehr darüber, denn wenn er in seiner Herrlichkeit erscheint, werdet ihr erst recht von Freude und Jubel erfüllt sein. Darum sollen alle, die nach dem Willen Gottes zu leiden haben, sich ganz ihrem Schöpfer anvertrauen und nicht davon ablassen, das Rechte zu tun.
Gott schafft das allerbeste Resultat mit den allerbesten Mitteln. Gott ist so weit über alle anderen erhaben, daß Er der allein weise Gott genannt wird. 1. Timotheus 1, Vers 17: Dem König der Ewigkeit aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, allein weisen Gott, sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Das ganze Universum hat Gott ganz in seiner Hand: Psalm 104, Vers 24: HERR, was für Wunder hast du vollbracht! Alles hast du weise geordnet; die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. Der Heilsplan ist der höchste Ausdruck seiner Weisheit: Römer 11, Verse 33 bis 36: Wie unergründlich tief ist Gottes Reichtum, wie tief seine Weisheit und seine Voraussicht! Wie unerforschlich sind seine Gerichtsurteile, wie unbegreiflich seine Führungen! Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Wer hat ihm je ein Geschenk gemacht, so daß er etwas dafür fordern könnte? Von Gott kommt alles, durch Gott lebt alles, zu Gott geht alles. Ihm sei Ehre, für immer und ewig! Amen.
Wenn wir das wirklich glauben, daß Gott allwissend ist, dann müssen wir Gott nicht wie die sogenannten modernen Theologen vor den aufgeklärten Menschen verteidigen, indem wir Gott seiner Göttlichkeit berauben und ihn zu einem Menschen verkleinern, indem wir aus der Bibel ein Buch wie jedes andere machen, indem wir die Wunder weg erklären. Dann können wir es den aufgeklärten Menschen, die ja auch das Horoskop ernst nehmen und an Amulette und Maskottchen glauben können, zumuten, daß Gott Gott ist, ein Gott, der größer ist als unser Verstand, ein Gott, der Wunder tut, dem nichts unmöglich ist, der alles weiß was war und was ist und was sein wird und der nicht stumm geworden ist, sondern immer noch redet.
Wenn wir das wirklich glauben, daß Gott allwissend ist, daß Gott jetzt schon die Zukunft kennt, müssen wir es lernen, auf seine Stimme zu hören, weil er hineinreden will in unser Leben, in unser Jetzt und Hier und auch in unser Morgen und in unsere Zukunft. In der Bibel wird das Prophetie genannt.
Im Alten Testament werden die Bücher Jesaja bis Maleachi prophetische Bücher genannt. Daneben werden aber noch viele andere als Propheten bezeichnet: Abraham (1. Mose 20, Vers 7), Mose (5. Mose 18, Vers 15), Samuel (1. Samuel 3, Vers 20) und Johannes, der Täufer (Matthäus 3, Verse 7 bis 11) um nur einige zu nennen. Aber auch Mirjam (2. Mose 15, Vers 20), Debora (Richter 4, Vers 4), Hulda (2. Könige 22, Vers 14) und Hanna (Lukas 2, Vers 36) werden Prophetinnen genannt. Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung gehört ebenfalls zu den prophetischen Büchern (Offenbarung 1, Vers 3). Die Bibel ist vom ersten bis zum letzten Buch voll von der Prophetie, weil wir einen allwissenden Gott haben, der hineinredet in unser Leben und der uns die Zukunft enthüllt.
Im Alten Testament war die Gabe der Prophetie nur bei den von Gott berufenen Propheten zu finden. Im Neuen Testament wird die Prophetie einerseits als geistliche Gabe bezeichnet, die nur einigen Christen gegeben ist und andererseits ermutigt Paulus alle Christen, nach dieser Gabe der Prophetie zu streben (1. Korinther 14, Vers 1 Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber um die Gabe der prophetischen Rede!). In der Pfingstpredigt bezeichnet Petrus die Prophetie als endzeitliches Geschenk für alle Christen (Apostelgeschichte 2, Verse 17 bis 18 Wenn die letzte Zeit anbricht, sagt Gott, dann gieße ich über alle Menschen meinen Geist aus. Männer und Frauen in Israel werden dann zu Propheten. Junge Leute haben Visionen und die Alten prophetische Träume. Über alle, die mir dienen, Männer und Frauen, gieße ich zu jener Zeit meinen Geist aus, und sie werden als Propheten reden.).
Bei der Prophetie geht es nicht in erster Linie darum zukünftige Dinge aufzuzeigen, sondern ein Wort von Gott in eine ganz bestimmte Situation hineinzusagen. Prophetie ist nicht das Wort Gottes, sondern ein Wort von Gott. Christen, die durch die Praktizierung ihrer Geistesgabe ein Wort von Gott übermitteln, können sich irren. Offenbarungen, die durch Prophetie weitergegeben werden, müssen immer einer Prüfung im Licht von Gottes geschriebenem Wort standhalten. Der erste Test, ob eine Prophetie wahr ist oder nicht, besteht im Vergleich mit der Heiligen Schrift.
C. Peter Wagner, Die Gaben des Geistes für den Gemeindeaufbau, Seite 134 - 135
Bei der Prophetie handelt es sich immer um übernatürliche Offenbarungen Gottes, die nicht durch menschliche Weisheit oder Einsicht hervorgebracht oder ausgelegt werden können. Diese Offenbarungen Gottes können entweder ein direktes Reden Gottes sein, oder ein Traum, eine Vision, ein Gesicht, oder ein Bild.
Ich persönlich erlebe sehr vereinzelt diesen direkten Impuls, ganz bestimmte Dinge so und nicht anders in der Predigt oder der Seelsorge zu sagen. Menschen, mit der Gabe der Prophetie erleben nicht nur sporadisch das direkte Reden Gottes, sei es durch einen starken Impuls, einen Traum, oder ein Bild, sie sind quasi ständig auf Empfang geschaltet.
Friedrich Aschoff schreibt dazu: "Prophetie, so wie wir sie erfahren, ist ein Reden aus Eingebung, das der Heilige Geist in uns bewirkt, um den Leib Christi zu dienen. Es ist ein Reden aus Impulsen, die Gott bewirkt; ein von Gott inspiriertes Sprechen. Jede Prophetie setzt ein inniges Gottesverhältnis und einen intensiven Umgang mit Gottes Wort voraus.
Prophetie ist zuerst ein Hören auf Gott und erst in zweiter Linie ein Reden von Gott her. Darum will das Hören auf Gott besonders geübt werden. Dazu bedarf es Zeiten der Stille, wie sie am frühen Morgen gegeben sind, oder solche Zeiten im Gottesdienst, wo Stille nicht als peinlich sondern als kreativ empfunden wird. In die gesammelte Stille hinein werden oft Worte und Bilder gegeben, die wegweisend sind. Dabei bestätigt sich, daß sich fast alle Prophetien auf die Gegenwart beziehen und auf die Personen, die konkret anwesend sind."
Friedrich Aschoff, Prophetie, Seite 8 - 9
Wenn wir das wirklich glauben, daß Gott allwissend ist, sollten wir ihm auch die Möglichkeit geben in unser Leben hineinzureden und uns - wie Paulus schreibt - um die Gabe der prophetischen Rede bemühen, indem wir auf ihn hören lernen und ihn darum bitten in unser Leben hineinzureden.
In Klammern: Wenn Gott in biblischen Zeiten nicht zu seinem Volk durch Träume, Visionen und durch Propheten redete, war das immer ein Zeichen für das Gericht Gottes!
Psalm 32, Vers 8: Ich will dich lehren und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.
Ein Name für Gott in der Bibel ist: El Roi = Gott sieht! Gott übersieht mich nicht. Er schaut sich die Augen nach uns aus (Lukas 15, 20 Der Vater sah ihn schon von weitem kommen). Gut, daß er uns im Auge behält und uns niemals übersieht, selbst wenn wir ihn aus dem Auge verlieren sollten.