Wissen Sie was eine "Bonuscard" ist?
Nein? Nicht schlimm, ich wußte es bis Mittwoch auch nicht.
Mit dieser Karte - zeigen - bekommen Sie in der holländischen Ladenkette von Albert Heijn einen Bonus auf über 400 verschiedene Artikel, die von Monat zu Monat wechseln.
Als ich zuerst an der Kasse nach dieser Karte gefragt wurde, und sie natürlich noch nicht hatte, dachte ich, da ist sicher irgend ein Trick dabei. Da muß man sicherlich wie im ADAC oder sonstwo einen Mitgliedsbeitrag zahlen, oder sonst irgendetwas unangenehmes. Auf jedem Fall war ich skeptisch und mißtrauisch - eineinhalb Wochen lang, bis ich mir letzten Mittwoch endlich ein Herz faßte und einmal nachfragte. Die Karte kostet gar nichts, lediglich die Adresse wollten die Leute haben und dann bekommt man diese Bonuscard.
Eineinhalb Wochen lang habe ich immer auf die Sonderangebote in diesem Supermarkt geachtet und dort wo es sich lohnte, zugeschlagen. Ich habe allerdings erst letzten Mittwoch begriffen, daß ich den Bonus nur mit der Karte bekomme und so habe ich also eineinhalb Wochen lang viel zu viel bezahlt, nur weil ich skeptisch und mißtrauisch war.
Bonus oder Bon bedeutet "Gutschein" und wurde im 18./19. Jahrhundert als kaufmännischer Terminus dem gleichbedeutenden französischen Wort "Bon" entlehnt, was "gut" bedeutet, das seinerseits auf dem gleichbedeutenden lateinischen Wort "Bonus" beruht. Und durch die Engländer wurde aus dem lateinischen Wort unser Begriff "Bonus" gebildet, womit Vergütung, Rabatt, oder Ausgleich gemeint ist.
Letzten Endes ist so eine "Bonuscard" also eine "gute" Sache und es handelt sich dabei ja auch um einen "Gut-schein".
Aber den Bonus - das Gute - den guten Rabatt - bekam ich nur mit der Karte. Durch mein Mißtrauen habe ich einiges draufgezahlt und mir so manches Gute dadurch entgehen lassen.
Nicht nur gegenüber dieser Karte war ich mißtrauisch, ich bin auch so manches Mal gegenüber Gott mißtrauisch. Leider kann ich nicht vollmundig sagen "war", denn ich befürchte - wie ich mich kenne - das ich es immer wieder sein werde.
Gott ist gut. So sagt es uns die Bibel und das ist keine Frage, auch nicht für mich. Vielleicht aber für den einen oder anderen von uns. Doch die Bibel bleibt dabei, Gott ist gut.
Psalm 25, Vers 8: Gut und zuverlässig ist der HERR. Psalm 33, Vers 5: Er liebt Gerechtigkeit und Recht; von seiner Güte lebt die ganze Welt. Psalm 86, Vers 5: Herr, du bist freundlich und bereit, Schuld zu vergeben; voll Güte begegnest du allen, die zu dir beten.
Lukas 18, Verse 18 bis 19: Ein einflußreicher Mann fragte Jesus: »Guter Lehrer, was muß ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Nur einer ist gut, Gott!
Für die Schreiber der Bibel und selbst für Jesus ist das keine Frage, Gott ist gut! Im Alten Testament steht der Begriff des Guten in einer unlösbaren Beziehung zu dem persönlichen Glauben an Gott. Eine von dem persönlichen Gott losgelöste Idee des Guten - vergleichbar den Vorstellungen im Griechentum und Hellenismus - ist der Bibel völlig fremd. Gott ist der Gute!, sagt die Bibel. Aber Gott ist nicht das Gute!
Im NT werden drei verschiedene Worte gebraucht, um das Gute näher zu beschreiben:
Diese beiden Worte werden synonym miteinander gebraucht!
Wenn die Bibel sagt, daß Gott gut ist, ist damit viel mehr ausgedrückt, als das, was wir meinen, wenn wir von jemanden sagen: "Das ist ein guter Mensch." In der Regel werden wir auch niemals den ganzen Menschen so bezeichnen, sondern einen Teil von ihm als "gut" herausstellen. Petra kann gut kochen. Klaus kann gut rechnen. Du siehst gut aus. Usw.
Bei Gott ist nicht nur ein Teil gut. Gott ist durch und durch gut. Sein ganzes Wesen ist lauter Güte. Und Gott kann auch nicht nur dieses oder jenes gut, alles was Gott tut, ist gut und vollkommen.
Nachdem Gott die Welt geschaffen hatte, heißt es: Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte, und sah: Es war alles sehr gut. (1. Mose 1, Vers 31).
Gott ist nicht nur gut. Das fällt uns und auch mir in der Regel noch leicht zu glauben, Gott meint es auch gut. Das fällt uns erheblich schwerer zu glauben. David hat das so erlebt und im Psalm 103, Verse 1 bis 22 auch so bekannt: Auf, mein Herz, preise den HERRN! Alles in mir soll den heiligen Gott rühmen! Auf, mein Herz, preise den HERRN und vergiß nie, was er für mich getan hat! Meine ganze Schuld hat er mir vergeben, von aller Krankheit hat er mich geheilt, dem Grab hat er mich entrissen, hat mich mit Güte und Erbarmen überschüttet. Mit guten Gaben erhält er mein Leben; täglich erneuert er meine Kraft, und ich bleibe jung und stark wie ein Adler. Der HERR greift ein mit heilvollen Taten, den Unterdrückten verschafft er Recht. Mose hat er eingeweiht in seine Pläne, Israel hat er seine Wunder sehen lassen. Der HERR ist voll Liebe und Erbarmen, voll Geduld und unendlicher Güte. Er klagt nicht immerfort an und bleibt nicht für alle Zeit zornig. Er straft uns nicht, wie wir es verdienten, unsere Untaten zahlt er uns nicht heim. So unermeßlich groß wie der Himmel ist seine Güte zu denen, die ihn ehren. So fern der Osten vom Westen liegt, so weit entfernt er die Schuld von uns. Wie ein Vater mit seinen Kindern Erbarmen hat, so hat der HERR Erbarmen mit denen, die ihn ehren. Er weiß, was für Geschöpfe wir sind; er kennt uns doch: Wir sind nur Staub! Der Mensch ist so vergänglich wie das Gras, es ergeht ihm wie der Blume im Steppenland: Ein heißer Wind kommt - schon ist sie fort, und wo sie stand, bleibt keine Spur von ihr. Doch die Güte Gottes bleibt für immer bestehen; bis in die fernste Zukunft gilt sie denen, die ihn ehren. Er hält auch noch zu ihren Kindern und Enkeln, wenn sie nur seinem Bund treu bleiben und nach seinen Geboten leben.
Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, er herrscht als König über alle Welt. Preist den HERRN, ihr starken Engel, die ihr ihm aufs Wort gehorcht und seine Befehle ausführt! Preist den HERRN, ihr mächtigen Diener, die ihr seinen Willen vollstreckt! Preist den HERRN, ihr Geschöpfe alle, wo immer ihr lebt in seinem Reich! Auch du, mein Herz, preise den HERRN!
David sagt: Gott ist nicht nur gut, er meint es gut! Und das eben nicht nur allgemein und global - wie es in Matthäus 5, Vers 45 z.B. steht: Denn er läßt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er läßt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. - sondern ganz persönlich und konkret: Gott meint es gut mit mir und meinem Leben.
Und wir schauen zurück und könnten all das auflisten, wo es gar nicht gut war, wo es sehr eng und schwierig war.
Unser Glaube spielt sich nicht hier und im Gottesdienst ab, sondern morgen im Alltag und den tausend Herausforderungen unseres Lebens. Glauben wir, daß Gott es dort gut mit uns meint? Haben wir erlebt, daß Gott es bisher gut mit uns gemeint hat?
Oder sind wir vielleicht doch eher skeptisch und mißtrauisch, wie ich es ja auch so manches Mal bin. Denn ich meine oft zu wissen, was gut für mich ist. Und wenn Gott mir das dann nicht gibt, beginnt mein Vertrauen zu ihm zu wackeln. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich setze mich sehr oft an die Stelle Gottes, und meine zu wissen was gut und richtig ist für mein Leben und übersehe dabei, daß ich nur einen einzigen klitzekleinen Moment habe, über den ich frei bestimmen kann und den ich auch überblicke und dieser Moment ist "JETZT". Ich kann meine Vergangenheit nicht korrigieren, noch weiß ich was in zwei Stunden sein wird. Das einzige, was ich überblicke ist meine Gegenwart.
Gott allein weiß was war und was ist und was sein wird. Und er, der allein gut ist, meint es wirklich gut mit uns. Er überblickt dabei unser ganzes Leben. Wie ein fürsorglicher und liebender Vater geht er mit uns um. Genauso wie wirkliche Väter ihren Kindern nur Gutes geben wollen und nichts, was sie noch nicht gebrauchen können, oder was sogar für sie zerstörerisch sein könnte, wieviel mehr der Vater aller Vaterschaft, der mütterlichväterliche Gott!
Wer Jesus sein Leben anvertraut hat, hat den Vater im Himmel auf seiner Seite. Seit Golgatha und meinem kleinen Ja zu seinem großen JA ist Gott nicht mehr gegen mich, sondern für mich, viel mehr als ein menschlicher Vater oder eine Mutter es je sein kann. Gott ist ein guter Vater, vollkommen, schön, angemessen, edel, lobenswert, milde, sanft und gütig. Und ich bin sein Kind und er sorgt für mich. Und er sorgt gut für mich. Er allein hat den Überblick und wie bei menschlichen Kindern, so muß ich auch als geistliches Kind lernen und wachsen, brauche Schwierigkeiten und Herausforderungen, muß manches Mal auch korrigiert werden in meinem Denken und Handeln und wenn ich gar nicht hören will und mich nur noch wie ein störrischer alter Ochse benehme, dann brauche ich tatsächlich auch schon mal eine starke Hand, Zurechtweisung, damit ich wieder zurecht komme!
Ich habe in Gott nicht nur einen guten Vater. Ich habe in Jesus sogar einen guten Hirten, der sein Leben für mich gegeben hat. Der 23. Psalm zeigt uns, wie gut wir es haben an der Hand dieses Hirten. Und wir haben noch mehr, wir haben den guten Geist Gottes bekommen, den heiligen Geist. Und wir dürfen Gott darum bitten, daß sein Geist uns immer mehr erfüllt, damit wir verstehen, was Gott für uns will, damit wir unserem Vater im Himmel immer ähnlicher werden und man nicht nur wie bei menschlichen Kindern sagt: "Ganz der Vater!", sondern auch von uns, den Kindern Gottes: "Ganz der Vater!".
Denn wir sind ganz und gar Gottes Werk. Durch Jesus Christus hat er uns so geschaffen, daß wir nun Gutes tun können. Er hat sogar unsere guten Taten im voraus geschaffen, damit sie nun in unserem Leben Wirklichkeit werden, schreibt Paulus im Epheserbrief Kapitel 2, Vers 10.
Bei den Wesenszügen und Eigenschaften Gottes sollen wir uns nicht nur anschauen, wie Gott ist, sondern zugleich auch so werden wie er: Heilig, gut, voller Liebe, gnädig, barmherzig, gerecht, frei und wahr.
Jesus hat es - wie immer auf den Punkt gebracht - Lukas 6, Vers 35: Eure Feinde sollt ihr lieben. Tut Gutes und leiht, ohne etwas zurückzuerwarten! Dann bekommt ihr reichen Lohn: Ihr werdet zu Kindern des Höchsten. Denn auch er ist gut zu den undankbaren und schlechten Menschen.
Nach Galater 5, Vers 22 ist die Güte eine Frucht des Heiligen Geistes im Leben eines Christenmenschen.
Vielleicht hängt es ja auch daran, daß ich oft skeptisch bei Gott bin, weil ich eben nicht so gut bin, wie ich sein sollte, weil ich oft nicht so lebe, wie ich leben könnte und ich schaue mich an und schaue auf mein Leben, auf das was war und manchmal fällt es mir dann unheimlich schwer zu glauben, daß Gott es noch gut mit mir meinen kann, mir der ich so oft versagt habe, der alles andere ist, als ein Pastor wie er im Buche steht. Manchmal meine ich, daß ich es nicht verdiene, daß Gott es gut mit mir meint, weil ich oft so ganz anders bin, wie ich sein möchte und wie ich sein sollte.
Aber das Gott es gut mit uns meint, hängt nicht ab von unseren guten Taten, auch nicht von den guten Worten, das hängt einzig und allein vom Kreuz ab. Dort hat Gott bewiesen, daß er es gut mit uns meint, egal was wir auch immer machen, egal was auch immer geschieht. Gott hat sich festgelegt in Christus. Seine Liebe gilt. 2. Timotheus 2, Vers 13: Und doch bleibt er treu, auch wenn wir ihm untreu sind; denn er kann sich selbst nicht untreu werden. Aufgrund der Treue Gottes ist Paulus davon überzeugt und schreibt das den Philippern auch, Philipper 1, Vers 6: Ich bin ganz sicher: Gott wird das gute Werk, das er bei euch angefangen hat, auch vollenden bis zu dem Tag, an dem Jesus Christus kommt.
Gott ist nicht nur gut. Gott meint es auch gut mit uns, seinen Kindern. Und Gott will, daß seine Güte unser Leben prägt und verändert, umgestaltet, so daß andere Menschen an uns erkennen können, wie gut es ist, mit diesem guten Gott zu leben und wie gut wir es bei unserem Vater im Himmel haben.
Nicht aus uns heraus sollen wir gut werden. In uns ist nichts Gutes, da ist nur der alte Adam zu finden - oder die alte Eva, je nachdem. Durch ihn und in ihm und in der Kraft des Heiligen Geistes sollen wir Gutes tun. Eine Frucht ist das Ergebnis eines Wachstumsprozesses. Güte haben wir nicht in uns, aber Gott läßt sie durch seinen Geist in uns wachsen und reifen.
Mit der Bonuscard bekam ich zwei Schlüsselanhänger, einen für mich und einen für Ille. Da steht drauf:
"Falls Sie diesen Schlüssel gefunden haben, stecken Sie ihn bitte in einen unfrankierten Briefumschlag und schicken ihn an folgende Adresse..."
So gut ist Gott!
Selbst wenn wir uns verlieren sollten, findet er uns und bringt uns wieder zurück und zurecht.
Ohne Bonuscard entgeht mir nur etwas Geld. Ohne Gott entgeht uns alles! Uns entgeht soviel, wenn wir dem guten Gott unser Leben vorenthalten, weil er nur Gutes für uns bereithält. Römer 2, Vers 4: Verachtest du etwa den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, daß Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?
Weil wir - das weiß ich von mir selbst - so vergeßlich sind, deshalb möchte ich jedem etwas mitgeben:
Bonbon wurde im 18.Jhd dem französischen "bonbon" entlehnt, der Kindersprache entstammenden Wiederholungsform von "bon" = gut.
Ein Bonbon heißt also: GutGut!
Bon appetit
- Jedesmal wenn wir wieder ein Bonbon essen, sollten wir als Kinder unseres Vaters im Himmel demnächst vielleicht daran denken und es uns bewußt machen: Gott ist wie ein Bonbon, Gott ist Gut und er meint es gut mit mir! Bonbon!
Nun freut sich natürlich unser Zahnarzt wenn wir demnächst aus Glaubensvergewisserungsgründen nur noch Bonbons essen, uns nur noch etwas Gutes gönnen.
Dabei gönnt Gott uns alles Gute! Und er möchte, daß wir das Leben und seine guten Gaben wirklich genießen lernen.
Aber wenn wir nur Gutes essen, nur noch Bonbons, dann wird es uns bald so gehen, wie unseren Zähnen, und wir werden Karies bekommen.
Deshalb sagte Hiob seiner Frau, nachdem er seinen Besitz und seine Kinder verlor und an Lepra erkrankte und sie ihm den Ratschlag gab: "Lästere Gott und stirb!" - da sagte Hiob: Wenn Gott uns Gutes schickt, nehmen wir es doch gerne an. Warum sollen wir dann nicht auch das Böse aus seiner Hand annehmen?
Gott ist gut und er meint es gut mit uns. Aber das heißt nicht, daß es immer leicht ist, oder daß wir als Kinder unseres Vaters im Himmel problemlos durch dieses Leben kommen. Wir dürfen das nicht verwechseln. Manchmal schenkt Gott uns Bonbons. Und uns geht das Herz auf. Aber zu unserem Leben gehören Leid und Schwierigkeiten, Schmerzen und Anfechtungen, Kampf und sogar der Tod. Wir dürfen die Bonbons genießen, aber wir sollten auch im Leid nicht vergessen, daß Gott es gut mit uns meint. Wir tragen auch den Namen Christi und folgen ihm so manches Mal auf dem Kreuzweg!
Uns es ist nicht nur meine Erfahrung - die ganze Bibel redet so, Abraham, Mose, David, Petrus und Paulus und viele andere haben es erlebt, daß aus den Tiefpunkten ihres menschlichen Lebens die Punkte wurden, an denen sie Gott begegneten.
Vieles verstehen wir jetzt noch nicht, aber wenn wir eines Tages bei unserem guten Vater sein werden und unser Leben im Rückblick sehen, werden wir erkennen, wie gut er es mit uns gemeint hat, selbst dort wo alles so dunkel und trostlos erschien, hat er uns gehalten und getragen, versorgt und bewahrt.
Gott ist nicht nur gut. Er meint es auch gut mit uns!
So gut und so groß ist Gott, daß selbst mitten im Dunkel unseres Lebens das Licht seiner Liebe hell aufstrahlt!