Als Pastor bekommt man eine Fülle verschiedener Materialien und Hilfsmittel für die unterschiedlichsten Bereiche der Gemeindearbeit angeboten. So bekam ich im Herbst letzten Jahres ein Faltblatt einer Arbeitsgruppe aus dem Raum der evangelischen Kirche zugeschickt mit dem Titel "Bildbegegnungen 2001". Dabei handelt es sich um sechs Bilder von Künstlern des 20. Jahrhunderts, die den Zeiten des Kirchenjahres zugeordnet wurden. Über die Bildbegegnung soll es zum Nachdenken über die großen christlichen Feste kommen.
Als ich dieses Faltblatt oberflächlich durchblätterte, blieb mein Blick an einem Bild hängen, dass ich kannte, das Altarbild der evangelischen Inselkirche von Langeoog. Dieses Bild wurde von der Arbeitsgruppe für das Pfingstfest 2001 ausgewählt.
Das Altarbild in der evangelischen Inselkirche Langeoog wurde von dem Künstler Hermann Buß im Jahre 1990 gestaltet. Der Pädagoge und Künstler Hermann Buß hatte bei dem Kunstwettbewerb um die Gestaltung des neuen Altarbildes mit einem seiner beiden Entwürfe gewonnen. 1951 in Neermoor-Kolonie, nahe Leer, Ostfriesland, geboren, lebt Buß heute mit seiner Familie am Rande der Stadt Norden, wo er als Lehrer in der örtlichen Schule unterrichtet.
In seinem abseits gelegenen Haus am Deich, gegenüber der Insel Juist, entstehen seine Entwürfe und Bilder, die nichts von gefälliger Schifffahrtsromantik an sich haben, sondern das Thema Meer aufnehmen und es ins Gegenüber zu menschlichen Erfahrungen setzen. Hermann Buß hat durch seine Herkunft und seinen Lebensmittelpunkt eine enge Verbindung zur Küstenlandschaft, die seine Werke immer wieder inspiriert. Dabei gelingt es ihm, mit den spezifischen Erfahrungen der Küstenbewohner allgemein Menschliches in den Blick zu nehmen und Fragen nach Sinn und Ziel des Daseins aufzuwerfen.
Die einzelnen Teile seiner Bilder sind oft gegenständlich, "realistisch". Durch ihre spezifische Kombination aber weisen sie über sich hinaus auf eine eigene Bedeutungsdimension. »... Bilder sollen helfen,
- sagt er - Fragen an sich zuzulassen. Sie sollen nicht die Vorstellungskraft und lnterpretationsfähigkeit des Betrachters ersetzen, sondern diese in Gang setzen ...«Bildbegegnungen 2001, Seite 19
Ein erster Blick: Ein Schiff ist auf Grund gelaufen. Langsam neigt es sich zur Seite. Davor stehen Menschen, wahllos und ziellos. Und diese beiden Motive bilden den Hintergrund für einen - fast - leeren Tisch im Vordergrund. Drei einzelne, voneinander unabhängige Elemente werden zu einem Gesamtbild komponiert. Das Ganze wird in der Inselkirche von einem neugotischen Rahmen gefasst.
Das Bild wurde nach der Auswahl durch eine Kommission fertig gestellt und am 30. Dezember 1990 in die Kirche gebracht. Das Bild trägt keinen Titel. Es ist in Öl auf Holz gemalt und hat ein Format von 165 x 70 cm. Vergeblich sucht man auf dem Bild direkte christliche Motive, aber bei längerem Betrachten erschließen sich Einsichten in menschliche Sinnfragen, die schließlich auch mit dem christlichen Umfeld, nämlich der Kirche, verknüpft werden können und so ganz neue Fragen an das Bild herantragen.
Darum nun ein zweiter und dritter Blick: Im Vordergrund des Bildes steht ein Tisch, gedeckt mit einem frischen, weißen Tischtuch, die Faltkanten sind noch zu erkennen. Rund um den Tisch stehen Stühle wahllos durcheinander wie nach einem schnellen Aufbruch. Jemand hat seine Jacke über der Lehne hängen lassen. Und - schnell übersieht man es - es sitzt noch einer am Tisch, aber nur dessen Hände sind zu sehen, der Rest des Körpers "verschwindet" hinter dem Rahmen.
Dann wandert der Blick weiter über den grünen Boden der Kaimauer, der wie der Boden einer Fähre aussieht, zu den wartenden Menschen. Sie stehen weit auseinandergezogen, mit einem Sicherheitsabstand zum jeweils Nächsten, wie am Bahnsteig kurz vor der Abfahrt des Zuges oder auch einer Fähre. Einige haben Gepäck dabei. Die Menschen warten.
Im Hintergrund des Bildes ist das gestrandete Fährschiff vor einem hohen Himmel zu sehen, nach rechts geneigt, verlottert. Es wäre mehr als nur ein neuer Anstrich nötig, um es wieder flott zu machen. Der Himmel darüber wird von hinten her grau, eine aufziehende Regenwand. Allerdings sieht man ganz am Rand doch noch einen Silberstreif am Horizont, der die triste, trübe Stimmung auflockert. Bemerkenswert ist der Funkmast des Schiffes: In Kreuzesform ragt er neben dem Radar in den Himmel hinein.
Doch wirklich gerecht wird man dem Bild nur, wenn man auch seinen Standort in die Betrachtung einbezieht. Es ist ein Altarbild, und als solches wurde es auch von vornherein konzipiert. Daher darf man annehmen, dass viele christliche Assoziationen nicht nur zufällig im Betrachter entstehen. Der Tisch im Vordergrund erinnert an den Abendmahlstisch, und zwar an den Tisch nach dem Abendmahl: Alle bis auf einen sind aufgebrochen, zum Teil davongelaufen. Aber selbst der Letzte am Tisch hält sich bedeckt, nur seine Hände ragen noch ins Bild. Man fragt sich unwillkürlich, wer das sein mag, der da am Tisch sitzen geblieben ist, wenn doch die anderen alle auf und davon sind? Diese Frage bleibt offen.
Auch die wartende Gruppe wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet: Worauf warten diese Menschen? Ob sie wohl mit dem gestrandeten Schiff mitfahren wollten? Wissen sie überhaupt, worauf sie warten, was sie sich erwarten? Es tritt jedenfalls keiner von ihnen mit einem anderen in Kontakt, ganz einsam wartet jeder für sich, obwohl sie doch eigentlich eine Gruppe von Wartenden bilden und zumindest eine gemeinsame Erwartungshaltung haben.
Dann ist da das verlotterte Schiff, das nicht danach aussieht, als wolle es jemand wieder flott machen. Es auf die Gemeinde zu deuten, liegt nahe. Versteht man es aber als Symbol für die Christengemeinde, dann sagt es über deren Zustand vieles aus.
Darüber hinaus ist der Funkmast zu nennen, das Kreuz, das mitten in das Bild hineinragt. Auch dieses ist auf die rechte Seite geneigt, als wäre auch das Kreuz nicht mehr standhaftes Zeichen der Christen. Und schließlich ist auch die nach oben weisende, gebogene und spitz zulaufende Form des Altarbildes in die Betrachtung aufzunehmen, die sich von der Basis - dem Tisch - bis hin zu den hellsten Himmelstellen verläuft. So führt eine intensive Betrachtung des Bildes zu immer neuen Entdeckungen und Gedanken, ohne fertige Interpretationen zu liefern. Es erfüllt den oben zitierten Anspruch des Künstlers, die Gedanken des Betrachters in Bewegung zu bringen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass das Bild schnell in Fragen nach der Substanz des Glaubens in unserer Zeit führt. Im Gegensatz zu den meisten Altarbildern regt es zu Fragen an und beantwortet keine. Es bestätigt nicht die Betrachter in ihrer Erkenntnis, sondern verunsichert sie zunächst. Über die Frage, den Zweifel und das Gespräch kann es letztlich aber zu tieferer Einsicht führen. Mit dieser Verunsicherung hängen sicherlich auch die kritischen Stimmen zusammen, die dieses Bild als Altarbild immer wieder auslöst. Gerade dies macht aber den besonderen Reiz des Bildes aus.
Bildbegegnungen 2001, Seite 19 - 21
Diesem Bild wurde ein Bibeltext gegenüber gestellt – der für Pfingstmontag vorgegebene Predigttext der Evangelischen Kirche -,
Johannes 4, Verse 19 bis 26 (Gute Nachricht): Herr, ich sehe, du bist ein Prophet«, sagte die Frau.»Unsere Vorfahren verehrten Gott auf diesem Berg. Ihr Juden dagegen behauptet, daß Jerusalem der Ort ist, an dem Gott verehrt werden will.«
Jesus sagte zu ihr: »Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, in der ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet. Ihr Samariter betet zu Gott, aber ihr kennt ihn nicht; doch wir kennen ihn, denn die Rettung für alle Menschen kommt von den Juden.
Aber die Stunde kommt, ja sie ist schon gekommen, da wird der Heilige Geist, der Gottes Wahrheit enthüllt, Menschen befähigen, den Vater an jedem Ort anzubeten. Gott ist ganz anders als diese Welt, er ist machtvoller Geist, und die ihn anbeten wollen, müssen vom Geist der Wahrheit erfüllt sein. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.«
Die Frau sagte zu ihm: »Ich weiß, daß der Messias kommen wird, der versprochene Retter. Wenn er kommt, wird er uns alles sagen.«
Jesus antwortete: »Er spricht mit dir; ich bin es.«
Der Erkenntnis, dass dieser Mann am Brunnen mehr sein muss, als nur ein müder durstiger Wanderer – ein Prophet eben, wie die Samariterin hier bekennt – geht ein längeres Gespräch zwischen Jesus und der Frau am Brunnen voraus, ein Gespräch, dass bereits 12 Verse lang und breit geführt wurde, über Wasser und einen fehlenden Ehemann. In diesem Gespräch ging es bisher um den täglichen Brunnengang der einsamen Frau in der glühenden Mittagshitze und dem Wasser des Lebens, das Jesus jedem anbietet, der zu ihm kommt, Wasser, das den Lebensdurst wirklich stillt. Und es ging um die Suche dieser Frau nach dem Märchenprinzen, der ihren Lebensdurst durch menschliche Liebe stillen soll. Und es ging um den fehlenden Ehemann und um die fünf Männer, die ihr auch nicht das geben konnten, wonach sie sich sehnte.
Jetzt nimmt das Gespräch eine überraschende Wendung. Auf einmal geht es sich nicht mehr um das Wasser und es geht auch nicht mehr um die Männer, es geht um die Frage, die seit damals noch nicht zur Ruhe gekommen ist: Wie sieht ein richtiger Gottesdienst aus? Wo soll man den feiern und wie soll man ihn gestalten? Wo ist der Ort der richtigen Gottesanbetung: In Jerusalem oder in Garizim? Wo lässt sich Gott finden, fragt sie den Propheten und weicht damit geschickt der Frage nach den Männern und ihrer Schuld aus.
Jesus lässt sich erstaunlicherweise darauf ein und antwortet doch ganz anders, als gedacht. Er nimmt Stellung, indem er einen neuen, einen dritten Weg eröffnet. Nicht der Ort und nicht die Form entscheidet, sondern der Geist und die Wahrheit.
"Anbetung" gab es freilich in Samaria wie in Judäa genug. Menschen in dieser Gebetshaltung konnte man in Jerusalem und in Samaria in Scharen finden. Aber war es mehr als eine "Haltung", eine "Form"?
"Wahrhaftige Anbeter" hatte Jesus auch in Jerusalem nicht gefunden. Dort hatten sie seines Vaters Haus zum Kaufhaus gemacht. Auch ein Nikodemus war bei allem persönlichen Ernst seines Charakters und seiner Theologie noch kein solch "wahrhaftiger Anbeter". Auch ihm fehlte noch die neue Geburt aus Wasser und Geist, die es allein möglich macht, Gott wahrhaft anzubeten.
Erst durch Gottes Geist wird lebendige Wirklichkeit, was sonst nur künstliches Frömmigkeitswerk bleibt. Darum gehören "Geist" und Wahrheit" unmittelbar zusammen. Die "wahrhaften Anbeter" sind die, die im Geist und in der Wahrheit beten und anbeten, durch den Heiligen Geist befähigt jetzt auch ehrlich, offen – eben wahr – vor Gott zu sein.
Nicht umsonst hat Jesus die Geschichte von den beiden Betern im Tempel erzählt (Lukas 18, Verse 9 – 14), der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner, der eine selbstgerecht und der andere schuldbeladen, der eine auf die Form bedacht und der andere schlägt sich an die Brust, der eine glänzt vor Gott mit seinem Leben und der andere bekennt seine Schuld. Und Jesus sagt am Ende der Geschichte (Vers 14 nach der Hoffnung für alle):
Ihr könnt sicher sein, dieser Mann ging von seiner Schuld befreit nach Hause, nicht aber der Pharisäer. Denn der Stolze wird gedemütigt, und der Demütige wird erhöht werden.Nur wer persönlich Pfingsten erlebt hat – durch den Geist Gottes neu geboren ist - vermag so ehrlich und offen im Umgang mit dem lebendigen Gott zu stehen.
Dieses ganz Neue "kommt" – Pfingsten! Aber es ist "schon jetzt da"! Jetzt, da Jesus vor dieser Frau steht und ihr dieses lebendige Wasser anbietet. Und gerade sie, ein verlorener und beschmutzter Mensch, darf "jetzt" zu einem solchen wahrhaftigen Anbeter Gottes werden.
Hier erwächst etwas, was uns selbstverständlich geworden ist
– schreibt Werner de Boor in der Wuppertaler Studienbibel -: Die völlige Loslösung des Anbeters von bestimmten heiligen Stätten. "Weder auf diesem Berge noch in Jerusalem", sondern überall ist nun Gott gegenwärtig und wirkt wahren Gottesdienst, auch in Gefängniszellen, in Lagern, in Wäldern und Höhlen.Werner de Boor, Das Evangelium des Johannes, 1. Teil, Seite 140, Anmerkung 199
Das, was Jesus dieser Frau andeutet, hat sich Pfingsten ereignet und seit dem gilt, was Paulus den Korinthern schreibt, 1. Korinther 3, Vers 16 (Einheitsübersetzung):
Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?und weiter, 1. Korinther 12, Vers 3 (Luther):
Darum tue ich euch kund, daß niemand Jesus verflucht, der durch den Geist Gottes redet; und niemand kann Jesus den Herrn nennen außer durch den heiligen Geist.Seit Pfingsten und mit der Ausgießung des Heiligen Geistes, seit diesem Tag an dem Gott durch den Heiligen Geist die Gemeinde Jesu geboren hat, gibt es keine besonderen oder heiligen Orte mehr. Überall ist Gott, der Vater durch den Heiligen Geist jedem gleich nahe, näher als unser eigenes Hemd.
Das ist das, was Jesus dieser Frau am Brunnen bereits eröffnet und was seit Pfingsten Wirklichkeit ist. Gott braucht keine besonderen Zeiten, Orte oder Formen mehr. Wer wie die Brunnenfrau Jesus wirklich Glauben schenkt, dessen menschlicher Körper wird von Gott als Tempel und als Wohnung für den Heiligen Geist in Beschlag genommen.
Wer wirklich anbeten und nicht nur "Gebete verrichten" will, der muß den Weg gehen, den Jesus einem Nikodemus wies, muß das "lebendige Wasser" sich schenken lassen von dem, der es hier der samaritischen Frau anbietet und der es allen geben will. Was die wahren Beter haben "müssen", das können sie sich nicht selbst machen. Nur als Gabe und Geschenk Jesu können sie es besitzen.
So steht Jesus später in Jerusalem und beim Tempel auf dem Laubhüttenfest auf und sagt der scheinbar anbetenden Menge dasselbe, was er dieser Frau bereits sagte, Johannes 7, Verse 37 bis 39:
Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.Auf den ersten Blick scheinen Bild und Text nicht in einen Zusammenhang gebracht werden zu können. Befasst man sich intensiver mit ihnen, dann wird man in beiden Fällen auf die Frage nach dem Inhalt unseres Glaubens kommen.
Beide haben die Nöte ihrer Zeit im Blick. Hermann Buß‘ Bild mit dem leeren Tisch, den isoliert wartenden Menschen und mit dem gestrandeten (Gemeinde-)Schiff lenkt den Blick auf die Entleerung des Glaubens hin zu einer oftmals privaten und formalen Frömmigkeit, die nichts mehr bewegt.
Der Text des Johannesevangeliums schaut auf die theologischen Kontroversen, die letztlich in die Sackgasse führen. So muten beide - Bild und Text - dem Betrachter oder Hörer einiges zu, nämlich die Abkehr vom Gewohnten. Das Bild hat hierbei eine größere Offenheit als der Text, denn es bleibt dabei, Fragen anzuregen, während der Text die gestellten Fragen mit der Selbstoffenbarung Jesu beantwortet.
Beim Fragen nach rechter Gottesverehrung und dem typisch Christlichen wird man aus der Begegnung mit diesem Text und diesem Bild interessante Einsichten erhalten. Unweigerlich wird man sich selbst fragen, inwieweit die eigenen Erwartungen daran, was Glaube sein soll und was er bewirken soll, auch die Ergebnisse beeinflussen.
Die Samaritinerin erwartet eine Entscheidung zwischen Judentum und Samaritanischer Kultpraxis. Jesus zeigt ihr einen dritten, einen ganz anderen Weg, indem er sich als Messias offenbart. Mit dieser Möglichkeit hat die Frau nicht gerechnet.
Anders das Bild. Man erwartet in der Regel von einem Altarbild entweder die Darstellung eines tröstlichen Geschehens oder eine Vergewisserung des eigenen Glaubens. Beidem wird das Bild nicht gerecht, weil es zu den eigenen Fragen und allgemeinen Nöten zurückführt. Das Altarbild gibt keine direkte Antwort, noch weist es direkt auf ein heilbringendes Geschehen hin. Doch man gewinnt durch diesen dritten Weg, der weder Antwort noch Bestätigung des bisher Geglaubten sein will, neue Möglichkeiten, sich ganz auf Christus einzulassen, indem man dem Wirken des Heiligen Geistes Raum gibt.
Bildbegegnungen 2001, Seite 22 - 23
Aus der Gabe des Heiligen Geistes folgt also die Aufgabe.
Wer das Angebot Jesu aus Johannes 4 und 7, dass
Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt für sich annimmt, ist jetzt auch dazu befähigt anzupacken und mitzuhelfen, das Schiff wieder flott zu kriegen, den Wartenden den Weg zu weisen und ihnen den Tisch zu decken.Ohne den Geist von Pfingsten – ohne den heiligen Geist – können wir viel bewegen und tun, aber es bleibt leer und wirkungslos. Nur Jesus kann den Durst des Lebens stillen und nur sein guter Geist kann neues Leben schaffen.
Wir sind eingeladen zu einem dritten Weg, zwischen dem, was wir kennen, und dem, was wir übersehen, uns der Führung des Heiligen Geistes anzuvertrauen und dem Geist von Pfingsten nicht nur ein kleines Zimmer im eigenen Leben und der Gemeinde zur Verfügung zu stellen, sondern uns ihm ausliefern, indem wir ihm die Führung überlassen. Denn genau daran kann man die Kinder Gottes erkennen:
Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder (Römer 8, Vers 14).Es geht also nicht um die Frage, ob ich als Christ den Heiligen Geist habe – ohne den Heiligen Geist kann keiner Christ sein – sondern es geht Tag für Tag um die Frage, wer oder was uns als Einzelne und als Gemeinde treibt: Die Umstände und Sachzwänge oder Gottes guter Geist? Es geht um die Frage, ob er uns antreibt, der Wind des Lebens – der Geist von Pfingsten?
Ob wir noch Durst haben und diesen Durst bei Jesus stillen lassen, damit er uns lebendiges Wasser geben kann, seinen guten Heiligen Geist.
Nur so kommt frischer Wind in unser Leben und wir können uns "be-geist-ert" der Aufgabe stellen zu der wir gerufen sind.